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Primat bleibt Kernproblem

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Beim 25. Symposion, das die Stiftung „Pro Oriente“ in Wien veranstaltete, sprach Erzbischof Melchisedek von Berlin, Exarch des Moskauer Patriarchates für Westeuropa und Ehrenmitglied von „Pro Oriente“ über „Die Seelsorge in der russisch orthodoxen Kirche“. Dabei berichtet er, daß Schriftlesung und Predigt ein integrierter Bestandteil des orthodoxen Gottesdienstes sei; nur durch sie komme das Wort Gottes zu den Menschen.

In einem Interview zum Besuch des Papstes in Phanar meinte der orthodoxe Erzbischof, daß alles dafür eingesetzt werden müsse, insbesondere persönliche Begegnungen zu fördern seien, um das Ziel, eine gemeinsame Eucharistie, zu erreichen. Jahrhunderte der Trennung haben Schichten um Schichten von Problemen aufgebaut, darum werde es großer Geduld und starker Gebete bedürfen, um die Einheit verwirklichen zu können. Die Ökumene bedeutete nicht die Aufgabe der Tradition einer der Schwesterkirchen, die doch im Grunde genommen so viel Gemeinsames besitzen.

Die erste konkrete Arbeit wird sich wohl mit dem Kernproblem der Trennung, der Kirchenführung und der Unfehlbarkeit des Papstes, befassen müssen. Man könne heute noch nicht sagen, ob dieser Fragenkomplex schon in der Ersten oder

zweiten Sitzung durchgebracht werden könne. Viel Geduld, Liebe und gegenseitiges Verständnis werden für eine Lösung notwendig sein.

Erzbischof Mechisedek unterstrich besonders die Rolle Wiens als Ort der Begegnung zwischen Ost- und West-Kirche. „Pro Oriente“ schaffe günstige Gelgenheiten, die Gespräche fortzuführen.

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