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Israel in Zahlen

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Israel hat eine Bodenfläche von nur 20.218 Quadratkilometer, davon umfaßt die Wüste Negew im Süden des Landes mehr als die Hälfte, 12.954 Quadratkilometer. Die Gesamtbevölkerung betrug Ende 1955 1,789.075 Einwohner, darunter 1,590.519 Juden und 198.556 Araber; unter den Arabern sind 21.292 Beduinen. Vom 15. Mai 1948 bis zum 31. Dezember 1955 nahm der junge Staat 778.461 jüdische Neueinwanderer auf, die großteils mittellos und ohne geeignete Vorbildung in ihre alt-neue Heimat kamen. Vom 1. Jänner bis 30. April 1956 kamen 16.769 weitere Einwanderer dazu, darunter 14.658 Flüchtlinge aus Marokko und Tunis, die sich nach dem Rückzug der Franzosen aus diesen Ländern bedroht fühlten.

In den 51 Städten und städtischen Siedlungen des Landes wohnen insgesamt 1,267.614 Menschen, das heißt 70,8 Prozent der Gesamtbevölkerung; in den vier größten Städten des Landes, die jede mehr als 50.000 Einwohner zählt, wohnen allein 41 Prozent der Gesamtbevölkerung. Ein großer Teil des Einwandererstroms ließ sich in den Städten nieder. Die folgende Tabelle soll das Anwachsen der größeren Städte veranschaulichen.

1948 1955

Tel-Aviv / Jaffa 248.261 363.500

Haifa 97.544 15 8.000

Jerusalem 83.984 146.000

Ramat Gan 17.182 58.000

Ramie 1.547 21.450

Beer Schewa — 20.500

Akko 4.016 ,18,800

Lydda 1.056 17.700

Tiberias 5.566 16.800 Migdal Aschkelon

(Askalon) — 16.000

Die Bevölkerung von Beer Schewa, der Hauptstadt des Wüstengebietes Negew im Süden des Landes, nahm allein im Jahre 195 5 um 25,8 Prozent zu.

Der Prozentsatz der Dorfbewohner im Jahre 195 5 im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung des Landes war trotz dem Anwachsen der Städte höher als im Jahre 1948. 23 Prozent der jüdischen und 74 Prozent der arabischen Bevölkerung Israels lebten 1955 in Dörfern, 1948 waren es nur 16 Prozent der jüdischen Gesamtbevölkerung Palästinas. Die gesamte Landbevölkerung Israels nahm seit der Staatsgründung um 3 50 Prozent zu. Dabei zeigte es sich, daß die privatwirtschaftlich geführten Dörfer und die genossenschaftlichen Siedlungen viel mehr Zuspruch fanden als die Kollektivdörfer. Die privatwirtschaftlich geführten Dörfer verzeichneten einen Zuwachs um fast das Fünffache, die genossenschaftlichen Siedlungen nahmen um 300 Prozent zu, aber die Kollektivdörfer konnten nur einen Zuwachs um 50 Prozent verzeichnen. In den Kollektivdörfern überwiegt die männliche Bevölkerung; 54,9 Prozent Männern stehen 45,1 Prozent Frauen gegenüber. Der weitaus größte Teil der Kollektivsiedlungen steht den einzelnen sozialistischen Parteien Israels nahe, jedoch werden einige dieser Siedlungen auch nach streng religiösen Gesichtspunkten geführt.

Das ordentliche Budget für das Rechnungsjahr 1956/57 beläuft sich auf 769,300.000 israelische Pfund (427,388.888 Dollar). Die drei höchsten Posten darin sind: Erschließung des Landes 27,9 Prozent, Landesverteidigung 21,9 Prozent und Erziehungs- und Gesundheitswesen 14,1 Prozent. Nach Erstellung dieses Budgets wurden noch weitere 50,000.000 israelische Pfund für Verteidigungszwecke bewilligt.

Wenn einmal Frieden zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn herrscht, wird nicht mehr das ohnehin sehr hohe Verteidigungsbudget erhöht werden müssen, sondern Israel und die arabischen Staaten können ungestört und gemeinsam an der von beiden Seiten erstrebten Erschließung ihrer Länder arbeiten, ohne daß die freie Welt von Nahost her eine Bedrohung ihrer eigenen Existenz fürchten müßte.

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