Das innere Kind - © Bild: Karin Birner

Aus der neuen FURCHE

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In der neuen FURCHE: Streit um Traumatherapie, ein niederländisches Dorf rutscht nach rechts, ein pensionierter Pensionist als Antirassismus-Hero und die "Sappho von Pommern", Sibylla Schwarz.

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In der neuen FURCHE: Streit um Traumatherapie, ein niederländisches Dorf rutscht nach rechts, ein pensionierter Pensionist als Antirassismus-Hero und die "Sappho von Pommern", Sibylla Schwarz.

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Unter einem „Kampf um Erinnerung“ stellt man sich derzeit vieles vor – zuvorderst wohl die von kollektiven Traumata und Theopolitik geprägte Lage in Nahost. Ulrich Körtner hat uns dazu ein „Diesseits von Gut und Böse“ geschickt.

Doch Traumata gibt es auch individuell – und die Memory Wars zur Frage, wer etwa bei Missbrauchsvorwürfen das Opfer bzw. der Täter war, werden auch hier unerbittlich geführt. Unter dem Titel „Der Körper vergisst nicht“ hat sich Martin Tauss diesem aktuell heftig umstrittenen Thema gewidmet.

Wie politische Unfähigkeit ein Dorf nach rechts geführt hat, zeigt Tobias Müller in einer Reportage aus dem niederländischen Ort Ter Apel; eine andere Geschichte zeigt, welche Verflechtungen es unter extremen Rechten am Westbalkan gibt; welche Rolle die Religion spielt, um Demokratie zu stärken – oder zu schwächen –, erklärt der Grazer Religionswissenschafter Franz Winter; und Sandra Lobnig hat in unserer Reihe „Gesichter des Zusammenhalts“ den pensionierten Polizisten Josef Böck porträtiert, der dafür sorgt, dass die Polizei auch für Menschen aus Afrika „Freund und Helfer“ bleibt.

Wieder um Erinnerung geht es im Feuilleton: Die aktuelle Schau im Theatermuseum, „Walk of Fame“, rückt 14 Persönlichkeiten in den Fokus, die zwischen 1900 und 1938 die jüdische Moderne verkörperten und von den Nazis verfolgt wurden. Und Manuela Tomic widmet sich diese Woche nicht nur der alleinstehenden „Singulären Frau“ als Heroin der Moderne, sondern auch der „Sappho von Pommern“, Sibylla Schwarz. Ihr großartiges Feature zu dieser faszinierenden Barockdichterin ist noch bis 28. Jänner in den „Tonspuren“ auf Ö1 zu hören.

Das führt mich am Schluss noch zu zwei alten, weisen Männern, die der FURCHE in besonderer Weise verbunden sind: Da ist zum einen Hubert Gaisbauer, Ö1-Radiopionier und gleichsam unser jüngster Kolumnist. Erst seit knapp einem Jahr ist er im Briefwechsel mit Johanna Hirzberger. Vergangenen Montag wurde er 85 – und wie jung und kritisch man auch in diesem Alter sein kann, zeigt nicht zuletzt sein jüngster Brief. Es geht darin um Fahnen – und um die Sorge vor dem, was da noch kommen könnte.

Das verbindet ihn mit dem zweiten Mann, der ebenfalls am Montag feiern konnte: Hellmut Butterweck, 96-jähriges Urgestein der FURCHE und „Anti-Nazi“ seit jeher, wurde zum Professor ernannt. Nicht nur seine publizistische Lebensleistung wurde damit geehrt, auch seine wissenschaftlichen Standardwerke zu den Volksgerichtprozessen und zum Nürnberger Prozess. Wie umkämpft auch immer diese dunklen Erinnerungen waren: Butterweck hat wesentlich zu ihrer Ausleuchtung beigetragen. Ad multos annos!

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