Geraubtes Leben: "Walk of Fame" im Theatermuseum
Die aktuelle Ausstellung des Theatermuseums stellt 14 Persönlichkeiten des Wiener Theaterlebens zwischen 1900 und 1938 vor. Sie stehen für eine kosmopolitische jüdische Moderne und die "Gleichzeitigkeit von Erfolg und Verfolgung".
Die aktuelle Ausstellung des Theatermuseums stellt 14 Persönlichkeiten des Wiener Theaterlebens zwischen 1900 und 1938 vor. Sie stehen für eine kosmopolitische jüdische Moderne und die "Gleichzeitigkeit von Erfolg und Verfolgung".
Die Theaterhistorikerin Birgit Peter hat zusammen mit ihrer Kollegin Theresa Eckstein sowie Studierenden des Institutes für Theater-, Film- und Medienwissenschaft die Schau "Walk of Fame. Die Gleichzeitigkeit von Erfolg und Verfolgung" im Wiener Theatermuseum kuratiert. DIE FURCHE sprach mit ihr über die Auswahl der Personen, das weltoffene Wien von einst, den wachsenden Antisemitismus von heute und Erinnern als aktiven, politischen Prozess.
DIE FURCHE: Die Ausstellung "Walk of Fame" richtet sich gegen das Vergessen. Sie erinnert an bestimmte Menschen. Wie haben Sie diese ausgesucht?
Birgit Peter: Wir haben 14 Persönlichkeiten ausgewählt, alle aus dem Theaterleben. Unser Ausgangspunkt besteht darin, an „Theatermultitalente“ zu erinnern, die eine bedeutende Rolle bis 1938 im Wiener Kulturleben gespielt haben, die aber aufgrund von Verfolgung und Vertreibung in Vergessenheit gerieten. Schlimmer: Deren Existenz und Wirken aufgrund des Holocausts ignoriert und ausgelöscht wurden. Wir gehen hier prinzipiell dem Aspekt nach, dass Erinnern bzw. Vergessen ein bewusster Akt der Entscheidung ist und damit auch eine politische Dimension hat.
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