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Wir wollen Bau und Au
Für das Konrad-Lprenz-Volksbegehren werden Unterschriften gesammelt. Genauer: Unterstützungserklärungen für den Antrag auf Einleitung. Das Volksbegehren selbst ist für Herbst geplant. Viele glauben, es gehe nur um Hainburg, um die Rettung der Au. Den Initiatoren (siehe Text im Kasten) geht es um einiges mehr.
Wir wollen den Bau des Donaukraftwerkes Hainburg, gleichzeitig aber auch den Bestand dieser Aulandschaft in größtmöglichem Ausmaß für die Nachwelt erhalten.
Was wir nicht wollen, das ist, die Abhängigkeit Österreichs in der Energieversorgung vom Ausland zu vergrößern. Anstatt zusätzliche Milliardenbeträge für Energieimporte zu bezahlen, wollen wir diese Beträge einsparen, um unsere soziale Sicherheit und unsere Pensionen zu erhalten, um die Krankenversicherungsträger und Spitäler finanziell abzusichern und um Wohnungen bauen zu können, damit unsere Familien gesunde und preiswerte Wohnmöglichkeiten haben.
Was wir nicht wollen, ist die wirtschaftspolitische Abhängigkeit — weder vom Westen noch vom Osten — zu verstärken.
Was wir nicht wollen ist, daß uns weltfremde Theoretiker Ratschläge geben, wie wir unsere Zukunft in wirtschaftlichen Belangen gestalten sollen.
Daher sagen wir allen Pseudo-Umweltschützern klar und deutlich, daß wir nicht gewillt sind, uns ihrer böswilligen Kampagne gegen den Kraftwerksbau zu beugen.
Unsere Menschen, die täglich am Arbeitsplatz große Leistungen erbringen und die täglich nicht nur mit den Umweltbedingungen, sondern auch mit der Realität der Arbeitswelt konfrontiert werden, wissen besser darüber Bescheid, was Umwelt für die Freizeitgestaltung bedeutet, als jene, die als Kaffeehausastrologen ökologische und ökonomische Meinungsmache betreiben.
Diese Themen — wie Kraftwerksbau und Umweltschutz — dürfen nicht von Demagogen, von öffentlichkeitssüchtigen Außenseitern beherrscht werden.
Wenn daher von einzelnen durch unsachliche und unwahre Behauptungen versucht wird, den Menschen einzureden, daß zum Beispiel bei der Errichtung des Donaukraftwerkes der Neusiedler See austrocknen wird, dann sollte man vielleicht einmal nachsehen, wie hoch der Subventionsberg ist, auf dem manche Herrschaften sitzen und von dem sie sehr gut leben, der aber letztlich von den Arbeitern und Angestellten bezahlt wird.
Die schweigende Mehrheit in diesem Lande hat sich bisher sehr verantwortungsvoll verhalten. Dieses Land ist reich geworden, weil die Menschen in diesem Land ehrlich, anständig und friedlich ihre Arbeit machen.
Wir brauchen daher keinen Radikalismus, keine Interessens-konflikte in Fragen der Arbeit und des Umweltschutzes und keine emotionsgeladene Verpoliti-sierung dieser Fragen.
Niederösterreichs AK-Präsident hat uns, um eine Stellungnahme zum Volksbegehren ersucht, auf seine Rede (Auszug) bei der Pro-Hainburg-Demonstration mit 42.000 Arbeitern am 17. Mai in Wien verwiesen.
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