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Wozu Marktwirtschaft?

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ZUR SINNERFÜLLUNG DER MARKTWIRTSCHAFT. Von E0| r No wroth OP. VMIor J. P. Bochern in Köln. 1 0 Sojton, kartoniert. H rou (e( h n +oB KOthollöth-SoololOn Institut der Erzdiözese Köln.

Die Notwendigkeit einer philosophischen Vertiefung und Systematisierung des spezialisierten nationalökonomischen Fachwissens rückt heute immer mehr in den Vordergrund des allgemeinen Bewußtseins. Sie wird durch die gegenwärtige weltpolitische Konfliktsituation zwischen der freien Welt und der kommunistischen Ideologie durchaus unterstrichen. Um dieser Auseinandersetzung gewachsen zu Sein, muß sich die freie Welt über die Begründung ihrer Lebensordnung und Wirtschaftspraxis ernsthafte Gedanken machen. Diese ln prägnante Sätze zu fassen und klar aufzubauen, ist dem Autor des Buches vollauf gelungen. Er beantwortet die Fragen, welche Ziele und Aufgaben die Marktwirtschaft zu erfüllen hat und welche Ordnungen aufzustellen sind, damit der einzelne wirklich freier Mensch sein und bleiben kann. Es wird betont, daß das wechselseitige Aufeinanderbezogensein und die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaftswissenschaft und Philosophie unumgänglich ist, damit die notwendigen Entscheidungen im gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Lebensbereich zweckmäßig, sinnvoll und zugleich richtig gestaltet werden können.

Die Diskussion, zu der dieses Buch wertvolle Anregungen gibt, dreht sich um die Kernfrage, ob die Wirtschaft insgesamt einer objektiv vorgegebenen Zielsetzung, die nicht aus der Wirtschaft selbst abzuleiten ist, untersteht, und ob sich diese Zielsetzung über den Bereich der reinen ökonomisch-rationalen Technologie emporhebt. Die Themenkreise, die das vorliegende Werk erörtert, beschäftigen sich mit dem Selbstverständnis des Menschen und seiner Grundrechte als Voraussetzung dtes Wirtschaftsverständnisses, mit der Lebens- und Kulturauffassung des Wirtschaftenden als Formprinzip einer wertbestimmten Wirtschaftsgestaltung und mit dem Sozialzweck der Wirtschaft, welcher ein universales wirtschaftspolitisches Ordnungskriterium einer auf die Existenzrechte aller Gesellschafts- glieder hingeordneten wirtschaftlichen Zusammenarbeit darstellt. Der Leser, dem das Buch erhebliche Gedankenarbeit abverlangt, wird durch die Lektüre jedoch reich belohnt.

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