6596310-1953_08_14.jpg
Digital In Arbeit

Aus Kärntens Vergangenheit

Werbung
Werbung
Werbung

Der Bauer in Kärnten. II. Teil: Das Freistiftrecht. Von Dr. Walther Fresacher. 39. Bd. d. Archivs für vaterländische Geschichte und Topographie. Geleitet von Dr. Gotbert Moro. Herausgegeben vom Geschichtsverein für Kärnten. Klagenfurt, 1952. Verlag des Geschichtsvereines für Kärnten. Klagenfurt. 173 Seiten.

Der Verfasser untersuchte im I. Teil (vgl. 31. Bd., 1951) die persönliche Stellung des Bauers in Kärnten. Im vorliegenden II. Teil entwirft er auf Grund des überlieferten Urkundenmaterials und des einschlägigen Schrifttums die wirtschaftliche Stellung des Bauers, beginnend vom frühesten Besitzrecht, das um 1300 im „Freistiftrecht“, d. i. die Leiheform für unfreie Bauern, einen Höhepunkt im bäuerlichen Leben darstellt. Der Bauer besaß die Nutznießung des Gutes gegen pünktliche Dienstleistung der Grundherrschaft gegenüber, die in Kärnten seit 1600 überall im Lande den Freistiftsbesitz immer auf Lebenszeit des Bauern ausgab. Mit der Aufhebung der Freistiftlichkeit, die unter Kaiserin Maria Theresia nur für Kärnten — offenbar wegen der geringen Ergiebigkeit der Besitzungen — gegen den Willen der Stände erfolgte, wurde für die große Masse ein segensreiches Werk geschaffen.

Kärntner Heimatatlas. Herausgegeben vom Geschichtsverein für Kärnten. Geleitet von Dr. Gotbert Moro. Geographischer Atlas. Von Dr. Viktor Paschinger. 1. Lieferung (Blatt 1 bis 15 und 24, 2 Oleaten). Klagenfurt, 1951. Verlag des Geschichtsvereines für Kärnten.

Der nach Anlage und Form äußerst handliche Heimatatlas mit dem notwendig erklärenden Text und Hinweisen auf die wissenschaftliche Literatur erfüllt alle neuzeitlichen Anforderungen, die man an einen Heimatatlas stellen kann. Man möchte nur wünschen, daß sich die anderen Bundesländer diesen zum Vorbild nähmen. Dem Verfasser gebührt für die saubere Zeichnung der Karten sowie für die klassische Textgestaltung volle Anerkennung. Das Werk gehört in jede Schulbibliothek. Besonderer Dank geziemt dem Verlag für die einwandfreie Ausführung der vielen farbigen Karten.

Der Herr des Magdalensberges und sein Zeichen. Von Rudolf E g g e r. Verlag des Geschichtsvereines für Kärnten, Klagenfurt. Druck: Ferd. Kleinmayr, Klagenfurt, 1952. 15 Seiten.

Dieser Aufsatz unseres Nestors der österreichischen Archäologie — erschienen im 143. Jahrgang der Zeitschrift des Geschichtsvereines für Kärnten, Carinthia I — bringt eine eingehende Untersuchung über das Symbol (Pferdegott) im Mosaik der Lehne im ausgegrabenen Zeremoniensaal der norischen Bergstadt, das W. Görlich entdeckte. Es gelingt dem Verfasser durch analoge Funde aus der Keltenzeit, insbesondere durch den beim Dorfe Neuvy en Sullias-Loiret nahe Orleans bekanntgewordenen Pferdegott Rudiobus (ein Meter hohes bronzenes Pferd!), ferner aus zahlreich erhaltenen Münzbildern nachzuweisen, daß das Symbol zum Herrn des Magdalensberges, zum Patron der norischen Bergstadt, zum Kriegsgott der Kelten gehört. Auch die Tonpfastik — den Kahnfahrer —, der soviel Kopfzerbrechen verursacht hat, dürfte Egger im gleichen Zusammenhang aus dem nordischen Runenalphabet gedeutet haben: der Urvater im Boot.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung