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Heimische Sprach- und Geschichtsforschung

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Ortsnamenbuch von Kärnten. Von Eberhard Kranzmayer, II. Teil. Alphabetisches Kärntner Siedlungsnamenbuch (mit den amtlichen und den, mundartlichen Formen, den ältesten und wichtigsten urkundlichen Belegen, der Etymologie und mit Zusammenstellungen der Grundwörter und Sufixe). Gleichzeitig Sachweiser zum I. Teil. Verlag des Geschichtsvereines für Kärnten, Klagenfurt (Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie, 51. Band). 260 Seiten.

Schon anläßlich des 4. österreichischen Historikertages in Klagenfurt vom 17. bis 21. September 1956 brachte der Kärntner Geschichtsverein (vgl. die Besprechung in der „Furche“ vom 13. Juli 1957, „Festgaben zum vierten Historikertag“) u. a. den I. Teil des Ortsnamenbuches: Die Siedlungsgeschichte Kärntens von der Urzeit bis zur Gegenwart im Spiegel der Namen (mit sieben farbigen Skizzen) des hochverdienten Kärntner Sprachforschers heraus. Nun liegt der von allen Sprach- und Geschichtsforschern mit Spannung erwartete zweite Teil vor, der dieses mühevolle Werk vollendet. Er enthält in alphabetischer Ordnung alle in den beiden Amtssprachen und deren Mundarten erreichbaren Siedlungsnamen, wobei als erste Grundlage das amtliche „Gemeindelexikon von Kärnten“ (Wien, Ausgabe 1905) diente. Das Kanaltal, Mießtal mit Unterdrauburg, Kienberg und Seeland sind wieder einbezogen. Alle erfaßten Siedlungsnamen, die nur in der Mundart und nicht in der Amtssprache üblich sind, wurden aufgenommen; daneben hat der gelehrte Verfasser auch wichtige Berg-, Fluß-, Gewässer- und Gegendnamen berücksichtigt, soweit sie mithelfen, problematische Siedlungnamen etymologisch aufzuhellen. In geradezu vorbildlicher Weise hat der Verfasser den allgemeinen Wunsch erfüllt, in einem Kärntner Ortsnamenbuch alle Ortsnamen behandelt zu sehen. Somit ist dieses Werk zu einem unentbehrlichen Handbuch für Sprachforscher und Historiker geworden. Es bleibt nur angesichts dieses exakt gearbeiteten Kärntner Ortsnamenbuches der eine Wunsch offen: möchten die übrigen Bundesländer diesem Beispiel folgen.

Erläuterungen zum Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer. Herausgegeben von der Oesterreichischen Akademie der Wissenschaften. II. Abteilung: Die Kirchen- und Grafschaftskarte. 8. Teil: Kärnten. 2. Ost- und Mittelkärnten nördlich der Drau. Von Walther Fresacher, Gotbert M o r o, Jakob Obersteiner, Richard W a n n e r f und Hermann W i e s s n e r. Verlag des Geschichtsvereines für Kärnten, Klagenfurt (Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie. 52. Band). 411 Seiten. — II. Abteilung: Die Kircl.en-'und Graf Schaftskarte. 9. Teil: Salzburg. Von Karl Friedrich Hermann. Verlag Otto Müller, Salzburg. 202 Seiten.

Mit Rücksicht darauf, daß bereits unter Karl dem Großen 811 an bis zu der von Joseph II. durch-eeführten Diözesanregulierung (1782 bis 1789) die Drau eine kirchliche Diözesangrenze war und sich die kirchliche Entwicklung in dem südlich der Drau gelegenen, dem Patriarchat Aquileja bzw. dem 1751 errichteten Erzbistum Görz unterstandenen Teil nicht in gleicher Weise wie in dem nördlich der Drau gelegenen, dem Erzbistum Salzburg unterstehenden Teil vollzog, erschien eine Teilung der Erläuterungen in Kärnten südlich bzw. nördlich der Drau als zweckmäßig. Der erste-Teil (II. Abteilung, 8. Teil: Kärnten. 1. Kärnten südlich der Drau) wurde von Walther Fresacher bearbeitet und erschien bereits 1956 im Verlag des Geschichtsvereines für Kärnten. In die Bearbeitung des zweiten vorliegenden Teiles teilten sich nach dem üblichen Schema außer W. Fresacher, der die vom verstorbenen Landesarchivrat Dr. Richard Wanner bearbeiteten Pfarren der Dekanate St. Andrä i. L., St. Leonhard i. L. und Wolfsberg durch Zusätze und Ausführungen ergänzend herausgab, Gotbert M o r o, der außer der Bearbeitung der evangelischen Pfarren die Gesamtredaktion besorgte, Jakob Obersteiner und Hermann W i es s n e r, die den Hauptteil der Pfarren dieses stattlichen Bandes übernahmen.

Mit Teil 9 der Erläuterungen behandelt Karl Friedrich Hermann nach einem bewährten Schema das noch ausstehende Bundesland Salzburg. Das Schlußwort wird indes erst im Band VIII/3, Ober-kärnten nördlich der Drau, der erst später zur Ausgabe gelangt, einzufügen sein. Eine kurze historische Entwicklung der Seelsorgestationen wird dieser soliden Arbeit, die sich auf eine reiche Literatur stützt, vorausgeschickt Dankenswert ist insbesondere die dem Ortsregister beigeschlossene Konkordanz.

Heimatbuch des politischen Bezirkes Korneuburg

(Gerichtsbezirke Korneuburg und Stockerau). 1. Band. Ueber Anregung des Bezirksschulrates herausgegeben und bearbeitet von einer Arbeitsgemeinschaft. Redaktion: Karl Keck. Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Bezirksschulrat Korneuburg. 536 Seiten mit Tafeln und vielen Abbildungen.

Der 1. Band dieses willkommenen Heimatbuches setzt sich aus mehreren Beiträgen von namhaften Heimat- und Geschichtsforschern zusammen und bringt im geschichtlichen Aufriß die Erd- und Frühgeschichte, die geschichtliche Entwicklung von 400 bis 1000, die Siedlungs- und Besitzgeschichte zur Karolinger- und Babenbergerzeit, das späte Mittelalter, den geschichtlichen Ablauf des Bezirkes Korneuburg im 16. und 17. Jahrhundert, die Entwicklung von 1700 bis zur Ersten Republik und die Ortskunde der beiden Bezirke. Die beigegebenen instruktiven Tafeln mit den vielen Abbildungen erleichtern das Eindringen in den mannigfaltigen Stoff. Für Schule und Lehrerschaft der beiden Bezirke und darüber hinaus allen, denen die Heimat teuer ist, ist dieses vorbildliche Heimatbuch, dessen 2. Band die Siedlungs-, Volks- und Flurnamenkunde, ferner die kulturellen und wirtschaftlichen Leistungen aufzeigen wird, ein unentbehrliches Handbuch. Den Gemeinden, Kreditinstituten und Wirtschaftsbetrieben des Bezirkes ist für hochherzige Subventionen wärmstens zu danken.

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