Uterus - © Foto: iStock/ isayildiz

Social Egg Freezing: "Für den Kinderwunsch tut man alles"

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„Social Egg Freezing“ beschäftigt derzeit das Parlament. Sabrina Krobath drängt mit einer Bürgerinitiative auf eine Gesetzesänderung. Im Streitgespräch mit Martina Kronthaler („Aktion Leben“) sieht sie darin „Wahlfreiheit“.

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„Social Egg Freezing“ beschäftigt derzeit das Parlament. Sabrina Krobath drängt mit einer Bürgerinitiative auf eine Gesetzesänderung. Im Streitgespräch mit Martina Kronthaler („Aktion Leben“) sieht sie darin „Wahlfreiheit“.

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„Social Egg Freezing“, also das Entnehmen und Einfrieren von Eizellen, um biologisch vorzusorgen und eine spätere Schwangerschaft zu ermöglichen, ist nach aktueller Gesetzeslage in Österreich verboten. Nach einer Bürgerinitiative im Februar 2023 wird nun eine Gesetzesänderung im Parlament diskutiert. Die FURCHE hat Bürgerinitiativengründerin Sabrina Krobath und „Aktion Leben“- Generalsekretärin Martina Kronthaler zur Diskussion über Pro und Kontra gebeten.

DIE FURCHE: Die Geburtenrate in den westlichen Ländern sinkt. Gesellschaftliche Rahmenbedingungen verschieben die Familienplanung immer weiter nach hinten. Social Egg Freezing ist eine aktuell diskutierte Möglichkeit zur Steigerung der Chancen später Schwangerschaften. Was spricht dafür, was dagegen?

Martina Kronthaler: Frauen sollen nicht die Symptome einer unzureichenden – ist ja nicht erst seit der aktuellen Regierung so – Familienpolitik ausbaden müssen oder von ihrem Arbeitgeber dazu gedrängt werden, Eizellen für später einzufrieren, damit dieser ihre Arbeitskraft in jungen Jahren störungsfrei nützen kann. Es kann nicht sein, dass Frauen glauben, mit ihrem Körper gesellschaftspolitische Versäumnisse reparieren zu müssen. Wir möchten, dass Frauen Entscheidungen treffen können, basierend auf umfassender Information und Beratung. Und bitte: Keine Geschäfte mit der Angst vor Kinderlosigkeit! Ein nur geringer Prozentteil der Frauen nimmt die eingefrorenen Eizellen später tatsächlich in Anspruch.

Sabrina Krobath: Es ist wichtig, dass Frauen selbstbestimmt mit ihrem Körper und ihrer Familienplanung umgehen können. Dazu gehört, dass sie Eizellen einfrieren lassen können. Es ist eine Art Versicherung für die Zukunft. Man muss sich Kinder leisten können, nicht nur finanziell, sondern emotional. Alles hat sich nach hinten verschoben, die Ausbildung, die Lebenserwartung etc. Da ist es nur fair, wenn auch die Möglichkeit, Kinder zu bekommen, und damit die Fruchtbarkeit ausgedehnt wird. Es bedeutet Chancengleichheit: Männer dürfen ihre Samen ohne medizinische Notwendigkeit einfrieren lassen.

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