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SOFIAS CD-VIELFALT
„Christdemokratische Zentrumspartei”, die sich zunächst als eine konservative Partei der Mitte ausgab, bald aber in Ultranationalismus geriet. Die Partei liierte sich mit der bulgarischen „Nationalradikalen Partei” von Iwan Georgiew, die für die Vertreibung der türkischen Minderheit und die Säuberung des Landes vom Islam auftritt. Gelemenow pflegte Kontakte auch zu Frankreichs Le Pen.
Aus der Christdemokratischen Zentrumspartei trat eine Gruppe um den orthodoxen Geistlichen Totiu Petrow aus, die im Mai 1990 eine „Christliche Radikalpartei” bildete. Die Op-
Nicht weniger als zwanzig bulgarische Parteien und bürgerliche Bewegungen nennen sich christlich beziehungsweise christdemokratisch. Die orthodoxen Geistlichen Hristofor Sabew und Blagoj Topuzliew waren die ersten, die zum Zeitpunkt des Niedergangs der Herrschaft von Todor Zhiwkow politisch tätig wurden. Sie gründeten zwar ein Menschenrechtskomitee, um für Bürgerrechte und Religionsfreiheit zu kämpfen, nahmen von der Gründung einer politischen Partei Abstand. Dies tat aber der orthodoxe Geistliche Georgi Gelemenow. Zum Jahresende 1989 gelang ihm die Registrierung einer „Bulgarischen Christlichen Partei”, die Gründungsmitglieder gingen aber auseinander noch bevor der erste Parteikongreß einberufen werden konnte. Meinungsunterschiede herrschten über den Kontakt mit westlichen christdemokratischen Parteien, vor allem mit jenen aus dem katholischen Milieu. Gelemenow gründete daraufhin eine bulgarische
Position gegen den Marxismus und gute ökumenische Beziehungen kennzeichnen diese Partei, die allerdings in eine innere Krise geriet, als ein Flügel hervortrat, der die Rückkehr der Monarchie und engere Bindung an die Orthodoxie verlangte. Diese Splittergruppe gründete eine „Christliche radikaldemokratische Partei” mit einer Frau, Liliana Petrowa, an der Spitze. Sie ist aber mit der „Christlichen Frauenbewegung”, die im Spätherbst 1990 gegründet wurde, nicht zu verwechseln.
Mit den Kommunisten verband sich eine in Plowdiw gegründete „Christliche republikanische Partei”. Sie sei angeblich bereits 1981 entstanden, suchte Kontakte mit der katholischen Kirche. Partei Vorsitzender Konstantin Adzharow erhielt einen Sitz im Parlament, den ihm die Kommunisten-Sozialisten freistellten. Während der jüngsten parlamentarischen Krise, die zum Rücktritt von Ministerpräsident Dimitrow und zur Umbildung der Regierung führte, brach Adzharow mit der kommunistischen Fraktion, die Partei steht im Niemandsland. v
Die angesehenste christdemokratische Formation ist das „Vereinte christdemokratische Zentrum” von
Stojan Ganew, der zuletzt Außenminister war. Seine Christdemokraten gaben den Oppositionellen das benötigte Rückgrat, um die Kommunisten bei den ersten freien Wahlen zu besiegen. Ganew zählt mit Dimitrow zu den im Ausland angesehensten Politikern des Landes. Die „Christliche Union Spassenije (Rettung)” unter dem Vorsitz des Geistlichen Hristofor Sabew, der in Zusammenhang mit Reform versuchen an der Spitze der bulgarischen orthodoxen Kirche zum Bischof geweiht wurde, ist die dritte christdemokratische Formation innerhalb der „Union demokratischer Kräfte”. Der Vize-Vorsitzende dieser Partei ist der Staatssekretär für religiöse Angelegenheiten, Methodi Spassow, der in den Prozeß der Wahl eines „kanonischen” Oberhaupts der bulgarischen orthodoxen Kirche anstelle von Patriarch Maxim aktiv eingreift. „C”- Parteien Bulgariens führen wegen ihrer Vielzahl und nicht zuletzt wegen der politischen Ambitionen mancher ihrer Führer einen Überlebenskampf.
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