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Junge Architekten und ausländische Maler

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Die Akademie der bildenden Künste zeigt in einer umfangreichen Ausstellung, was in ihren beiden Meistershulen für Arhitektur geleistet wird; neben Arbeiten der Schüler sind Entwürfe und Photos nah ausgeführten Werken der beiden Lehrer, der Professoren Holzmeister und Welzenbacher, zu sehen. Die Lernenden haben sih mit allen Architekturproblemen zu beschäftigen, gleichgültig, ob es sih um den Entwurf für ein Einfamilienhaus oder um die Planung einer ganzen Stadt handelt; was sie in dieser Ausstellung vorzulegen haben, beweist, daß es an Talenten niht mangelt und daß diese jungen Architekten aufgeschlossen allen Problemen und Versuchen gegenüberstehen, weihe die Architektur unserer Zeit charakterisieren — was gewiß auh für die Lehrer spricht, unter deren Einfluß sie stehen. Im einzelnen bedauern wir, daß wir nur wenige Entwürfe für Bauaufgaben kleineren Umfangs, Siedlung- und Kleinwohnhäuser etwa, zu sehen bekamen. Es schien nämlih, als ob sie vollkommener wären, als die großen utopischen Projekte, bei denen Fehler offenkundiger waren und deren Disposition niht immer den klimatishen Bedingungen unserer Landstrihe angemessen war; ausgezeihnet fanden wir die Vorschläge für Stadtbahnhaltestellen und Schulen im Freien. Indessen wird in einer Shülerausstellung niemand Vollkommenes erwarten. Für den Nihtarhitekten ist es reizvoll genug, zu beobachten, unter weihen Schwierigkeiten sih der Versuch einer Anpassung der unleugbaren Errungenschaften moderner amerikanischer oder französischer Arhitektur an die heimishen Verhältnisse vollzieht und zu weihen Lösungen dabei unvoreingenommene junge Architekten kommen können. Bei ihnen wird freilih auh offensihtlih, daß der Konstruktivismus der Romanen leicht ins trok- kene Shematisieren führt und die Raumkompositionen der Amerikaner zum Spielerischen, zur Tändelei mit den Einzelheiten verleiten kann. Aber all das läßt, wie gesagt, niht übersehen, daß man um den österreihishen Architektennachwuchs niht besorgt zu sein brauht — hoffentlich wird es genug vernünftige Bauherrn geben, die sih seiner zu bedienen wissen ‘

Im Konzerthaus stellt eine italie- nishe Malerin aus, die Römerin Linda Buonajuti. Eine große Kollektion, in der sih Realismus und Abstraktion temperamentvoll mischen und die im ganzen, ungeachtet heftiger Qualitätsschwankungen, durch einige vorzüglich gemalte und mehrere glänzend komponierte Bilder — die „Straßenarbeiter“ etwa — angenehm überrascht, ebenso durh eine gewisse Robustheit in der Handhabung der malerischen Mittel. Linda Buonajuti ist eine lebendige, von Raffinessen niht angekränkelte Künstlerin, der-hoffentlih noh andere Italiener in die Wiener Ausstellungsräume nahfolgen werden.

Im Ra t h a u s ku 11 u r a’m t zeigt der Bulgare Athanas M i c h o v Landshaftsbilder, die als angenehme Leistungen zu werten sind; am Impressionismus haftend, gelangt er doh bisweilen zu kompakteren und flächigeren Farbzusammenstellungen, wie wir sie ähnlih bei einigen kleineren Wiener Malern sehen können.

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