Ukrainekrise und OSZE: Europas verlorener Traum

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Kein anderes Forum als die OSZE mit Sitz in Wien kann den Europäern in West und Ost deutlicher vor Augen führen, wie sehr all ihr Mühen um Gewaltverzicht und Vertrauensbildung zuletzt entgleist ist.

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Kein anderes Forum als die OSZE mit Sitz in Wien kann den Europäern in West und Ost deutlicher vor Augen führen, wie sehr all ihr Mühen um Gewaltverzicht und Vertrauensbildung zuletzt entgleist ist.

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Das stärkste Wort zur aktuellen Krise kam aus der Wiener Hofburg: „Die Kriegsgefahr ist jetzt so groß wie seit 30 Jahren nicht“, sagte dort Polens Außen­minister vor Vertretern aus den 57 Mitgliedsstaaten der „Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa“ (OSZE). Unter den Zuhörern saßen auch die Delegierten der USA, Russlands und der Ukraine.

Und obwohl deren unüberbrückbar scheinende Differenzen zuletzt an vielen Schauplätzen verhandelt wurden – kein anderes Forum als die OSZE mit Sitz in Wien kann den Europäern in West und Ost deutlicher vor Augen führen, wie sehr all ihr Mühen um Gewaltverzicht, Vertrauensbildung, Entspannung und Zusammenarbeit zuletzt entgleist ist. Denn es war ja die Gründungsgeschichte genau dieser Organisation (damals noch KSZE) im Werden, die es ab 1973 mit ihren Annäherungsversuchen, Konzepten und Konferenzen letztlich zustande brachte, die Sowjet-Diktatur samt Kaltem Krieg zu überwinden und den Völkern Osteuropas den Weg in die Freiheit zu öffnen.

Rot-weiß-rote Vermittler

An dieser historischen Wende war – und daran sollte uns gerade die bestürzende Eskalation um die Ukraine erinnern – unser Österreich höchst aktiv mit dabei. Mit Mut und Geschick haben sich rot-weiß-rote Vermittler (unvergessen die Namen Pfusterschmid, Liedermann, Ceska, Vukovich …) damals die heikelsten Streitthemen ausgesucht, um die Zweiteilung Europas zu überwinden: Menschenrechte, Meinungsfreiheit und Informationsaustausch.

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