Ukraine - © Foto: APA / AFP / Anatolii Stepanov

Ukraine: Ein Krieg durch Wortgefechte

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Der Konflikt zwischen Russland und dem Westen ist nicht unlösbar. Aber zuerst müssten beide Seiten verbal abrüsten, meint Heinz Gärtner.

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Der Konflikt zwischen Russland und dem Westen ist nicht unlösbar. Aber zuerst müssten beide Seiten verbal abrüsten, meint Heinz Gärtner.

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Im Ukraine-Konflikt scheint es seit Monaten keine Lösungsansätze und keinen Willen zur Einigung zu geben. An der Grenze stehen mehr als 100.000 russische Soldaten, die Nato hat ihre Präsenz in Bulgarien, dem Baltikum und Polen drastisch verstärkt. Zuletzt ließen Großbritannien und die USA ihre Botschaften teilevakuieren. London will sogar einen Putschisten von Putins Gnaden erkannt haben. Der Wiener Politikwissenschafter und Ukraine-Experte Heinz Gärtner von der Uni Wien glaubt nicht, dass Russland einen Krieg wagen wird und hält auch zwei Lösungen für möglich, darunter eine „österreichische“. Hier seine Analyse:

Wie stellt sich die Lage dar?

„Putin hat sich entschieden, die Frage des Nato-Beitritts der Ukraine auf den Tisch zu legen, denn wer weiß, wie sich die Lage in der Zukunft darstellt. Aber er hat mit dieser Frage Forderungen verbunden, die weder die USA noch die Nato erfüllen können. Die Nato kann ein Ende der Erweiterung nicht garantieren. Und auch die USA werden eine so grundlegende Frage nicht über die Köpfe der Europäer hinweg entscheiden.“

Droh Invasion in der Westukraine?

„Nur zur Einordnung: Für die Invasion Kuwaits im ersten Golfkrieg brauchte die US-geführte Koalition 650.000 Mann. Putin hat derzeit 100.000 Soldaten an der Grenze zusammengezogen. Das reicht trotz Luftüberlegenheit niemals aus, um ein Land von der Größe der Ukraine zu besetzen. Russland würde sich damit der Gefahr eines zweiten Afghanistan aussetzen. Putin weiß das. Er wird das nicht machen. Der Abzug des britischen Botschaftspersonals und der Teilabzug des Personals in der US-Botschaft in Kiew sind westliche Drohgebärden."

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