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Saisonstart im Musikverein
Saisonstart im Wiener Musikverein mit einer Konkurrenz prominenter Orchester: Amsterdams Concert-gebouw Orkest unter seinem Chef Bernard Haitink und die Wiener Philharmoniker unter Dr. Karl Böhm. Beide im Einsatz für Mozart, was bei den Amsterdamern (Symphonie D-Dur, KV 202) recht steril und langweilig wirkte, die Wiener hingegen gleich vom ersten Moment in die richtige federnde Eleganz, in geschmeidigen Wohllaut und sattgetönte Farben finden ließ („Sinfonia concertante“, Es-Dur, KV 297 b). Kunststück! Karl Böhm ist bei Mozart-Wiedergaben der treibende und alles regulierende Motor, der wie kaum ein anderer Brillanz und Virtuosenhaltung mit Samtigkeit und Intimität zu mischen versteht.
Was die Amsterdamer wirklich zu bieten haben, zeigten sie hingegen mit Mahlers „Sechster“: Eine Aufführung, in die Haitink sich im Kopfsprung stürzt. Mit gepfefferter Brisanz, Freude an gewaltigen Farbkatarakten und Explosionen. Er rückt zwar das im Grunde sehr ner-vös^-fahrige Werk stark ins Monumentale, kultiviert Pathos, so daß die resignierend-herbstlichen Va-leurs Mahlers verloren gehen. Aber die Brisanz dieser Aufführung bewies, daß das Concertgebouw Orkest Affinität zu Mahler hat. Und natürlich, daß es ein in allen Gruppen gleich kultiviert besetztes Ensemble ist.
Böhm dirigierte übrigens als Hauptstück des „Philharmonischen“ Bruckners „Siebente“: eine Wiedergabe der Superlative, behutsam, modelliert, kunstvoll gesteigert, in einen berückend schönen Goldton getaucht.
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