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Mit Mahler und Mozart
Mit einer kurzen Ansprache des Präsidenten Mautner Markhof wurden am vergangenen Sonntagvormittag die Festwochenveranstaltungen des Konzerthauses eröffnet. An den Pulten saßen die Wiener Ph.il-harmoniker, Dirigent war Karl Böhm, schon bei seinem Auftritt vom internationalen Publikum mit minutenlangem Beifall begrüßt. Um den Schluß vorwegzunehmen: man kann nur wünschen, daß in allen folgenden Konzerten sich die Qualität der Wiedergabe des ersten wiederhole, dessen Glanz die Schein-werferla-mpen des Fernsehens überblendete. Den Beginn des Programms machte eine formal etwas eigenwillige Symphonie von Mozart (C-Dur, KV 338 mit Menuett KV 409), eher der Form eines Konzertes verpflichtet als der konventionellen Symphonie; hell, sprühend, voll Leben und voller instrumentaler Überraschungen. Mit der folgenden Wiedergabe der „Lieder eines fahrenden Gesellen“ von Gustav Mahler durch Christa Ludwig wurde ein Interpretationsideal erreicht, das kaum zu wiederholen sein dürfte. Der Beifall wollte kein Ende nehmen. Nach der Pause zauberte die II. Symphonie D-Dur von Johannes Brahms, die österreichische Landschaft mit blauem Himmel drüber in den Konzertsaal, der selten einen freundlicheren und gelösteren Beginn eines internationalen Musikfestes erlebt hat.
Am gleichen Abend fand im Mozartsaal die erste Mozart-Serenade der Wiener Solisten statt. Die Homogenität im Spiel dieses kleinen Ensembles ist bereits bestens bekannt und hat auch diesmal zu besonderer Anerkennung herausgefordert, durch die Solisten eher unterstrichen als kontrastiert. Günter Pichler (Violine) und Hatto Beyerle (Viola) in der Sinfonia concertante Es-Dur, KV 364, und Heinz Medjimorec (Klavier) im Klavierkonzert Es-Dur, KV 271, spielten ihre Partien mit wenig persönlichem, aber durchaus mozartischem Profil. Mit der „Kleinen Nachtmusik“, KV 525, fand der aparte Mozart-Abend einen ebenso fein musizierten als animierten Abschluß. Die Ausführenden wurden mit herzlichem Beifall bedankt.
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