Kierkegaard_1902_by_Luplau_Janssen - © Wikimedia

Soeren Kierkegaard: Denker der Existenz

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Kierkegaard hat dem postmodernen individualistischen und pluralistischen Selbstverständnis den Weg bereitet.

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Kierkegaard hat dem postmodernen individualistischen und pluralistischen Selbstverständnis den Weg bereitet.

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Kierkegaard hat unserem postmodernen individualistischen und pluralistischen Selbstverständnis den Weg bereitet. Seine Kritik der traditionellen Wesensmetaphysik zielte darauf ab, den Einzelnen zu rehabilitieren, dessen individuelle Besonderheit und Einzigartigkeit für die Definition des Menschen schlechthin belanglos war. Kierkegaard ergänzte die Frage nach dem Wesen (essentia) um die nach dem Sein (existentia) des Menschen, das er als eine Tätigkeit auffasste, als geschichtlichen Freiheitsvollzug.

Nicht wie eine Kartoffel

... das Existieren als einzelner Mensch ... ist nämlich nicht Sein in demselben Sinne, wie eine Kartoffel ist, aber auch nicht in demselben Sinne, wie die Idee ist. (UN II, 33)

Mit der Kartoffel teilt der Mensch das Gewordensein in der Zeit, mit der Idee den Anspruch auf überzeitliche Gültigkeit. Was ihn als Mensch von beiden unterscheidet, ist das Existieren: Der Mensch ist nicht einfach vorhanden (wie die Kartoffel), er west auch nicht in ewiger Präsenz (wie die Idee), sondern bezieht Geschichtliches und Ewiges, Faktisches und Normatives aufeinander, indem er sich dazu verhält, leidenschaftlich und engagiert.

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