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Ich komme mir vor wie ein Katastrophenchronist. Rinderwahn, Kaprun, Lassing - und dabei möchte ich so gerne etwas Positives schreiben, mehr noch, etwas Heiteres! Aber, geht denn das? Gutes und Schönes, Frohes und Lustiges wird von Grauslichem überdeckt, so dass man meint, am Rand des Abgrunds herumzuspazieren.

Mit der Erkrankung der animalen Spezies komme ich, für meinen Teil, ganz gut zurecht, ich bin ja schon in der Zielgeraden, und die Inkubationszeit beträgt zehn Jahre. Mit den anderen Hornviechern geht's mir nicht so gut. Wenn das so weiterläuft dann stehen meine Kinder und Enkerln vor schweren Bedrohungen. Noch könnten Gefahren abgewendet werden, aber wer will denn das wirklich? Wollen die Öl-Multis Ruhe in Bergkarabach, die Türken Frieden mit den Kurden, die Israelis mit den Palästinensern?

Ungeachtet der Gefahren werken unsere Politamateure weiter mit dem Dreschflegel. Der lustige Pinzgauer - auch der schnelle Herr Karl aus Salzburg genannt - belehrt mich, dass in seinem Tal "Lump" ein lustiges Wort ist. Soll ich ihm im Gegenzug sagen, dass in meinem Garten Scheißkerl ein Kosewort ist? Nein - ich tu' es nicht. Immerhin: Der Hump-Dump-Gegenstromschwimmer hat sich in Wien nicht über Wasser halten können, obwohl er wahrscheinlich auf den Schultern untergegangener Parteigrößen stand.

Um die vornehme Ministerin des Äußeren ist es still geworden. Passt halt nicht in die Gesellschaft von Damen und Herren mit schlechten Tischsitten, wie wir sie vom Bären- bis zum Westental beobachten können. Die Sprache, die die reden ist ihr zu gewöhnlich. Wie mir das ewige www, aa, klapsmax ... so schaut's halt aus, meint Herr Dr. Ostbahn mit Recht.

Nun kann man sie, die Großkopferten, alle bestaunen, wie sie in ihren warmen Umhüllungen die Skiweltmeisterschaft beglücken. Ja, da wo sie gesehen werden, da gehen sie hin, Fußball, Skifahren et cetera. Aber Theater? Na bitte, des net. In Salzburg, da kann man ganz heimlich in der Festspielhausloge schlafen. Aber so? Nein - nur kein Kulturinteresse zeigen. Mir ist's recht. Wenigstens da lügt keiner. Armer Franz Morak. Er hat's schwer mit solchen Compagnons. Wär' er halt am Burgtheater geblieben. (Übrigens: Der von ihm inszenierte Mr. Green in der Josefstadt läuft noch immer. Das ist Erfolg!)

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