Dieser FURCHE-Text wurde automatisiert gescannt und aufbereitet. Der Inhalt ist von uns digital noch nicht redigiert. Verzeihen Sie etwaige Fehler - wir arbeiten daran.
Vor allem Graphik
Die Zentralbuchhandlung in der Schulerstraße präsentiert einige Arbeiten zweier 1930 geborener tschechoslowakischer Künstler, der Malerin Alena Antonovä und des Bildhauers Petr Sturma. Sie zeigen deutliche Einflüsse des synthetischen Kubismus und beweisen damit erneut, welche Bedeutung die westliche Tradition für die tschechoslowakische Kunst in diesem Jahrhundert hat Frau Antonovä verschmilzt in ihren Bildern, die stärker als die Graphiken berühren, gewisse räumliche Formeln Picassos mit dekorativen Elementen, und Petr Sturma kommt in seinen ebenfalls stark dekorativen Plastiken zu von Laurens Lipchitz und Moore angeregten, sauberen Lösungen.
In der Wiener Secession ist in der Galerie eine Ausstellung von Graphiken und Gouachen von Theobald Schmögner zu sehen, meist farbige, dekorative Blätter, die vorwiegend metamorphe Formen zeigen. Am lebendigsten sind darunter die Schwarzweißarbeiten, deren Grauwerte sensibler sind als die Farbe der Graphiken und Gouachen, die sich zu oft und unentschieden auf strukturelle Reize verlassen.
Eine eindrucksvolle Ausstellung war in der Secession aber jene des Malers und Graphikers Adolf Frohner und des Bildhauers Otto Eder. Frohner hat sich in der letzten Zeit vor allem in seinen Radierungen und Zeichnungen eine eigene Form erarbeitet, die zwischen den frühen Arbeiten von Dubuffet, Bacon, Hockney und de Kooning liegt. Seine expressiven-Frauenfiguren, die einen Deigout hin Fleischlichen predin, sind ‘vör allem fh ‘ den1 kleineren Formaten mit großer Sensibilität für Strichführung und Tonwerte gezeichnet. In den großen Bildern, die auch Kollageelemente und Erinnerungen an Tapies einbeziehen, verwendet Frohner die Farbe zur Bereicherung der Zeichnung. Als Graphiker hat er sich zu einer starken und interessanten Begabung seiner Generation entwickelt. Otto Eders Plastiken weisen ein sehr starkes plastisches Gefühl auf, dem aber nicht immer die zweifellos angestrebte Präzision zur Seite tritt. Aus sensibler Einfachheit haben sie sich zu monumentaler Naivität im Elementaren gewandelt.
Sehenswert war auch die Ausstellung von Arbeiten des in der Türkei lebenden jungen Österreichers Eduard Angeli im Internationalen Künstlerclub, der in seinen, einem lyrischen Expressionismus verpflichteten und an der Grenze der Gegenständlichkeit stehenden Bildern und Aquarellen um eine neue, die Wirklichkeit umsetzende Form ringt und eine vielversprechende Begabung zeigte.
Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.
In Kürze startet hier der FURCHE-Navigator.
Steigen Sie ein in die Diskurse der Vergangenheit und entdecken Sie das Wesentliche für die Gegenwart. Zu jedem Artikel finden Sie weitere Beiträge, die den Blickwinkel inhaltlich erweitern und historisch vertiefen. Dafür digitalisieren wir die FURCHE zurück bis zum Gründungsjahr 1945 - wir beginnen mit dem gesamten Content der letzten 20 Jahre Entdecken Sie hier in Kürze Texte von FURCHE-Autorinnen und -Autoren wie Friedrich Heer, Thomas Bernhard, Hilde Spiel, Kardinal König, Hubert Feichtlbauer, Elfriede Jelinek oder Josef Hader!