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Karriere-Chancen

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Der Sprung vom Laufburschen zum Generaldirektor wird nicht einmal mehr in den USA .gespielt“. Ohne Planung geht in der Karriere nichts mehr. Die Unternehmensberater wissen das.

Die Steiermark ist ein guter Boden für die Büros der Branche der Personal- und Unternehmensberater. Eine Steigerung von gut und gerne 15 Prozent an Aufträgen zeugt von einer vermehrten Akzeptanz dieser Dienstleistung. Aber, viele Wege führen nach Rom und jeder verfolgt seinen eigenen.

Differenzierung heißt das Schlagwort in der Branche. Die einen schwören auf die Personalanzeige, andere sehen im head-hunting die absolut richtige Art, die Wünsche ihrer Kunden zu befriedigen.

Dr. Gerhard Hansel vom Büro Max Ulrich Stolz listet die erfolgreichen Vermittlungen dem ausgefeilten System der Personalsuche zu. Die Kombination üblicher Tests mit der Relativierung auf die Anforderungen der spezifischen Position bringen die gewünschten Ergebnisse.

Dabei hat es die Wirtschaft in der Steiermark gar nicht so leicht, die geeigneten Führungskräfte zu finden. Während sich bei den Top- Positionen kein Gehaltsgefälle abzeichnet, zahlen die Betriebe in den Ballungszentren im mittleren Management und für Spezialisten mehr, als jene .auf dem Land“. Der West-Ost-Kamm der Alpen stellt eine natürliche Grenze dar, in Wien und im oberösterreichischen Industrieraum wird mehr auf das Gehaltskonto übenwiesen.

Auf der Ebene der Geschäftsführer und darunter entwickelt sich die Steiermark, so Dr. Hansel, zu einem beliebten Land.

Managern sagt man gerne eine gewisse Immobilität nach,Im Grunde stimmt das nicht. Schwierig wird die Vermittlung nur, wenn man von der Stadt auf das Land übensiedeln soll. Da winken viele ab.

Dr. Janko Rottmann, Geschäftsführer der steirischen Niederlassung von Jenewein, sieht darin eben die Chancen zur Profilierung. Sein Unternehmen hat sich darauf eingerichtet, im Weg über die direkte Personalsuche die geeigneten Leute für den ausgeschriebenen Job zu finden. Also head-hunting im klassischen Sinn.

Mit wissenschaftlichen Daten argumentiert auch Hill. So verbrächten die Mitarbeiter heimischer Unternehmen bis zu 35 Prozent ihrer wertvollen Arbeitszeit damit, sich in Intrigen zu ergehen und/oder diese abzuschmettern. Dem Betriebsklima mißt man einen hohen Stellenwert auf der Erfolgsskala des Unternehmens bei. Nach den Grundsätzen von Hill werden die Job-Aspiranten neben der fachlichen Qualifikation auchaufdiecha-

rakterliche .Einpassung“ in den Betrieb hin getestet.

Wie dem nun auch immer sein mag: Die Grenzen Österreichs sind zu eng. Die EG auf dem Weg zum Binnenmarkt und die Weltausstellung 1991 werfen ihre langen Schatten voraus.

Kaum ein Beratungsbüro, das seine Fühler nicht dorthin ausrichtet. „pro ratio“ tritt mit einem Gesamtkonzept über die Grenzen und schöpft als Tochter eines Großunternehmens aus dem vollen industriellen Know-how.

Bisher als ei nziger hat Jenewein sich in die Höhle des Löwen vorgewagt. In Brüssel, im Zentrum der EG, wurde eine Zweigstelle eröffnet.

Gerade den Unternehmen in der Steiermark soll eine Zusammen arbeit mit der Stein- beis-Stiftung, einem technologischen Transferzentrum in Stuttgart, auf die Sprünge helfen. Die für Wirtschaftsfragen zuständige Landesrätin Waltraud Klasnic hat einen entsprechenden Vertrag unterschrieben. Die Stiftung vergibt zahlreiche Forschungsund Entwicklungsaufträge.

Die Karrierechancen beziehen sich also nicht nur auf Einzelpersonen. Für die Unternehmensberater vielleicht noch Neuland: Sich aus der Liste internationaler Forschungsprojekte jene herauszupik- ken, die österreichischen Partnern an- geboten werden könnten.

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