Schweinehund Hund - © Foto: iStock/ArmadilloStock

Wahlverhalten und Klimapsychologie: „Wenn der Umweltschweinehund bellt“

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Die FPÖ liegt in Wahlumfragen vorne. Sie verharmlost den Klimawandel, ähnlich tut es mittlerweile auch die ÖVP. Wie kann es sein, dass sich zwar ein Großteil der Bevölkerung mehr Klimaschutz wünscht, sich das aber nicht im Wahlverhalten niederschlägt? Eine Analyse.

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Die FPÖ liegt in Wahlumfragen vorne. Sie verharmlost den Klimawandel, ähnlich tut es mittlerweile auch die ÖVP. Wie kann es sein, dass sich zwar ein Großteil der Bevölkerung mehr Klimaschutz wünscht, sich das aber nicht im Wahlverhalten niederschlägt? Eine Analyse.

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Herbert Kickl will Bundeskanzler werden. Seit Monaten liegt seine FPÖ in Wahlumfragen auf Platz Eins. Aber er hat ein Problem: Die ÖVP will nicht mit ihm. Bundeskanzler Karl Nehammer sieht in Kickl ein „Sicherheitsrisiko“ für Österreich, seit kurzem bezeichnet er ihn sogar als "rechtsextrem". Und ohne ÖVP wird es die FPÖ wohl nicht in die nächste Regierung schaffen. Wenn es um Inhalte geht, stehen sich die beiden Parteien aber auffallend nahe – etwa in Bezug auf die Klimakrise. Nehammer und Kickl argumentieren ähnlich: Österreich sei zu klein, um diese globale Krise zu lösen. Erst sollen die anderen machen. Wir setzen lieber auf neue Technologien und Innovationen. Zudem bemühen sie zwei Feindbilder: Klimaaktivisten der „Letzte Generation“ als Saboteure und China als Profiteur in der Klimakrise.

Dem widersprechen zahlreiche Studien. Österreich verursacht mehr Emissionen als die meisten anderen Länder dieser Welt. Pro Kopf gerechnet steht sogar China besser da als die Alpenrepublik. Würde sich jedes Land so verhalten, wären bereits alle ökologischen Belastungsgrenzen überschritten. Technologische Lösungen wie Wasserstoff, CO2-Speicherung oder Kernfusion verschieben diese Probleme meist nur, anstatt sie zu lösen. Zudem sind sie wenig ausgereift. Währenddessen verknappen sich unsere Ressourcen. Und das Zeitfenster für eine lebenswerte Zukunft schließt sich rapide. Das sagen nicht die Aktivisten der „Letzten Generation“, sondern der UN-Weltklimarat IPCC in seinem aktuellsten Bericht. Dieser fasst den Stand der Klimaforschung auf Tausenden Seiten zusammen. Er wurde von fast allen Staaten dieser Welt unterzeichnet – auch von Österreich.

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