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BUCHER WURM

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• Große Erzähler vor allem hat schon Ernst Rowohlt in dem von ihm gegründeten Verlag veröffentlicht, und Heinrich Maria Ledig-Ro- wohlt, der sich nun aus Altersgründen zurückgezogen hat, legt zum Abschied eine Verlags-Anthologie vor: „Große Erzähler des 20. Jahrhunderts“, zwei Dutzend Beispiele internationaler Kurzprosa von Camus, Fallada, Hemingway, D. H. Lawrence, Musil usw. Ein repräsentatives Lesebuch. GROSSE ERZÄHLER. Ausgewählt von Heinrich Maria Ledig-Rowohlt. Verlag Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1983. 384 Seiten, geb., öS 112,50.

• „Die deutsche Literatur“ überhaupt, „Texte und Zeugnisse“ vom Mittelalter bis ins Jahr 1933 — in sieben Bänden — wurde nun mit dem „18. Jahrhundert“ abgeschlossen. Dieser Band IV, in zwei Teilbänden wegen des Umfanges, reicht von Kant über Lessing bis zu Wieland und Klopstock und kam verspätet heraus infolge technischer Schwierigkeiten bei der Textbeschaffung. Herausgeber ist Walther Killy. Das Werk bildet die Belegsammlung für die (noch nicht beendete) vielbändige „Geschichte der deutschen Literatur“ (im gleichen Verlag), herausgegeben von Helmut de Boor (t) und Richard Newald.

18. JAHRHUNDERT. Von Walther Killy. Verlag C. H. Beck, München 1983. 1254 Seiten, Ln., öS 668,80.

• Zeitgeschehen, subjektiv beurteilt, stellen die „Tagebücher“ von Robert Musil vor, zumal mit dem umfänglichen Zusatzband, der „Anmerkungen, Anhang, Register“ enthält. Diese uner-müdlichen Beobachtungen und Aufzeichnungen in 35 Heften reichen von 1899 bis 1941. Die Neuauflage wurde abermals „vervollständigt und ausführlich erläutert“, und es wurden „festgestellte Fehler korrigiert.“

Doch finden sich noch immer Irrtümer, offenbar weder vom Herausgeber noch von der Kritik „festgestellt“: strittige und eindeutig falsche Formulierungen.

Ein Beispiel: Im Anmerkungsteil auf Seite 659 wird das Geburtsjahr von Edwin Rollett mit „1869“ statt 1889 angegeben: das Malheur geht zwei Zeilen nachher weiter: „er schrieb die erste Karl Kraus-Biographie.“ Er schrieb keine Kraus-Biographie, nur das Kapitel „Karl Kraus“ (22 Seiten) für den 3. Band der „Deutsch-Österreichischen Literaturgeschichte“ (Ed. Castle), und zwar 1934. Darin vermerkt er, daß „Karl Kraus und sein Werk“ (1920) von Leopold Liegler die erste Kraus-Biographie war.

TAGEBÜCHER. Von Robert Musil. Zwei Bände. Herausgegeben von Adolf Frise. Verlag Rowohlt. Reinbek bei Hamburg 1983. 1029 und 1436 Seiten, geb.f öS 1.216,—.

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