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Die Insel Cara. Von Ruth Schaumann. 92 Seiten. Verlag J. Pfeiffer, München. 1952.

Eine richtige Robinsonade. Geschichte zweier schiffbrüchiger Kinder, aber durch den feinen Schleier einer sehr subtilen Fraulichkeit und Mütterlichkeit — und von einer echten Dichterin gesehen. Ein gutes, bleibendes Buch für „die Jugend jeden Alters“. R. H.

Mein buntes Jahr. Von Anna Lachmann. 141 Seiten. Universitätsverlag' Wagner, Innsbruck. 1952.

Vom Vogelweider bis zu Weinheber — ein „heiter besinnlicher Garig von Frühling zu Frühling“ in Vers und Prosa, in den hauchzarten Pastelltönen einer farbenfrohen, echt weiblich empfundenen Illustration. Die sonst mustergültige Ausstattung (Tiroler Graphik, Innsbruck) wird nur durch einen ungeschickt und häßlich aufgeklebten Glaspapier-Schutzumschlag entstellt.

R. H.

Vom Sinn des Alters. Eine Betrachtung von Edzard Schaper. 37 Seiten. Die kleinen Bücher der Arche, Zürich. 1952.

Satte, reife Weisheit leuchtet aus diesem sprachschönen Züricher Rundfunkvortrag des berühmten Verfassers der „Norwegischen Reise“ und des „Finnischen Tagebuches“. Grimm und Goethe, Tschechow, Keller, Eichendorff stehen Pate, die Krone aber gebührt Lavaters „Unterhaltungen für betagte Christen“. R. H.

Adalbert Stifter als Dichter der Ehrfurcht. Von Emil S t a i g e r. 64 Seiten. Arche Zürich. 1952. — Recht und Politik in Adalbert Stifters Witiko. Von Erich Fechner. 87 Seiten. Laupp-Verlag. Tübingen. 1952.

Mit den Worten „Stifters Ruhm ist am Ende des ersten Weltkrieges begründet worden“, unterstreicht Staiger die Berechtigung und Bedeutung so wertvoller Sozialuntersuchungen, wie sie seine eigene kultivierte Studie und Fechners gründliche rechts- und staatspolitische Witiko-Interpretation darstellen. R. H.

Zirkus Umberto. Roman von Eduard B a s s. Fretz & Wasmuth AG., Zürich. 412 Seiten.

Arbeit und Erfolg, Ehrgeiz und Enttäuschungen des Artistenlebens werden mit offensichtlicher Sachkenntnis, spannend und ohne falsche Prätension geschildert. Gute, anspruchslose Unterhaltungslektüre. A. F.

Gedichte und kleine Erzählungen. Von Oskar J e 11 i n e k, Paul-Zsolnay-Verlag, Wien. 34l Seiten.

Das Werk Jellineks wurde an dieser Stelle anläßlich des Erscheinens der Novellen ausführlich gewürdigt. Der vorliegende Band wirkt wie ein Nachtrag. Daß Jellinek seine Gedichte zurückhielt, zeugt von seinem sicheren Urteil. Das österreichische Landschaftsgedicht „Raacher Silberfeier“, sympathisch in der Haltung, reicht künstlerisch nicht an das übrige heran. Richard Thie-berger schrieb als Herausgeber ein instruktives Nachwort. A. F.

Abschied von Rilke. Von Stefan Zweig. Rainer-Wunderlich-Verlag, Hermann Leins, Tübingen. 39 Seiten.

Der schmale Band enthält eine Rede, die Zweig knapp zwei Monate nach dem Tode des Dichters anläßlich einer Gedächtnisfeier im Münchener Staatstheater hielt. Sie wäre sicherlich schon längst der Vergessenheit anheimgefallen, wenn nicht das große Interesse, dem der Name „Zweig“ begegnet, sie davor bewahrt hätte. W. L.

Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk.

Von Jaroslav H a s e k. Kiepenheuer & Witsch, Köln, 517 Seiten.

Der Schelmenroman des tschechischen Dichters Hasek war, allen Anfeindungen zum Trotz, schon knapp nach seinem Erscheinen ein Welterfolg. Heute darf das Buch, das die beste Selbstironie des tschechischen Volkes darstellt, in seiner Heimat nicht mehr erscheinen. Dafür erlebte es nach dem zweiten Weltkrieg bereits zwei verschiedene Ausgaben in deutscher Sprache. Die vorliegende Ausgabe enthält alle vier Bände und ist außerdem mit einem bemerkenswerten Vorwort von Polgar versehen, an dem nur die These des berühmten Autors zu korrigieren ist, daß die Tschechen geschlossen gegen die Habsburgermonarchie waren.

W. L.

Knigge, Umgang mit Menschen. Neubearbeitete Auflage. Verlag Rudolf Cerny, Wien. 204 Seiten.

Der alte Knigge im neuen Gewand: überholte Kapitel wurden weggelassen, Stil und Rechtschreibung modernisiert. Eine begrüßenswerte Neuauflage! R. D.

(Kurzbesprechungen von: Roman Hörle. Albert Friedrich, Willy Lorenz, Robert Dittrich)

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