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Gabe und Dank. Von Max Meli. Gallus-Verlag, Wien. 155 Seiten.

Eine Begegnung mit Rainer Maria Rilke während des ersten Weltkrieges; die spannungsreiche Novelle „Aus der Bukowina“; eine Meditation über das sdiönste Kinderabendgebet; die Weihnachtsgeschichte vom Namensvetter; die Schilderung eines Besuches der Dichterin Marie von Ebner-Eschenbach im väterlidien Hause; zwei Fragmente aus dem „Steirisdien Lobgesang“ und zum Abschluß die Skizze vom Schmetterling mit dem schönen Namen „der weiße Apollo“: alle diese zarten Pastelle stehen unter dem Motto: besinnlich und heiter. Als neue Note empfinden wir den an Kleist angenäherten Stil der Weltkriegsnovelle und einen gewissen bärbeißigen Humor, der an manchen Stellen durchsdilägt. Kleine literarische Kostbarkeiten! H. F.

Der Apfelbaum. Von John Galsworthy. Paul-Zsolnay-Verlag, Wien. 139 Seiten.

Am Tage seiner silbernen Hochzeit unternimmt ein Mann mit seiner Frau einen Ausflug in eine ländliche Gegend und erinnert sich nun an ein Liebeserlebnis, das er vor sechsundzwanzig Jahren als junger Student mit einem einfachen Bauernmäddien, einem innigen Naturkind, dort hatte. Diese Frühlingstage der ersten leidenschaftlichen Liebe voll Schönheit und wehmütigem Reiz schildert der Diditer sehr fein und mit farbiger Anschaulichkeit. Eine Erzählung, die literarisdi manchem seiner Romane ebenbürtig ist. T. T.

Die Pegasiaden. Von Dietrich Hagen. Olbios-Verlag, Wien. 167 Seiten.

Gibt es auch heute noch Märchen? Ja, meint Hagen, und sucht den „silbernen Glockenton' der Dinge um uns, die Sprache des Unbeseelten. Sie zu verstehen, heißt wieder zumfCinde werden, rein, frei, gläubig. Der letzte, der es vermochte, einem Ding im Winkel Leben zu verleihen, war Andersen. Ihm wird in diesen fünf Märchen für Große nachgestrebt.

H. S.

Ungeduld des Herzens. Roman von Stefan Zweig. Berman-Fischer-Verlag, Wien. 426 Seiten.

Der erste Roman des vielgelesenen Autors. Ein Roman aus dem alten Österreich. Und zugleich ein Roman des Mitleids, des Mitleidens in seinen beiden mögliehen Formen: als Mitdulden und als instinkthafte Abwehr fremden Leids von der eigenen Seele. Wie alle Bücher Zweigs mit viel Psychologie geschrieben, mit zu viel vielleicht. Dadurch wirkt das Buch oft konstruiert und ermüdend. W. L.

Sturm und Stille. Gedanken für Suchende. Von Leopold A r t h o f e r. Vereinsdruckerei Steyr. 97 Seiten.

Diese Gedichte sind bereits durch das Wiener und St.-Pöltner Kirchenblatt, aber auch durch andere Zeitungen bekannt geworden. Der Pfarrer von Kronstorf weiß um die volkstümliche Weise. Seine Gläubigkeit ist von tief menschlicher, einfacher, zu Herzen gehender Sprache. H. S.

Die Malteser und ihre Kirche in Wien. Von Dr. Franz L o i d 1. Verlag Julius Lichtner, Wien. 40 Seiten.

Eine kleine, aber wissenschaftlich sehr exakt gearbeitete Broschüre über die Geschichte der Wiener Malteserkirche in der Kärntnerstraße. Ein sehr willkommener Beitrag zur Geschichte des Johanniterordens in Österreich, da es eine umfangreiche Abhandlung über die Geschicke der Malteser in unserem Land bis heute nicht gibt. W. L.

Dreißig Jahre Kampf für soziale Gerechtigkeit: 1919—1949. Vorwort von David A. Morse. Verlag: Internationales Arbeitsamt, Genf.

Vorliegt eine für weite Kreise bestimmte Geschichte der internationalen Arbeitsorganisation, gleichzeitig eine Einführung in die Probleme und Tedmik des internationalen Arbeitsrechtes. 60 Staaten zeichnen heute für die Bestrebungen des Instituts, dessen Verfassung mit der Präambel beginnt: „Der Weltfriede kann auf die Dauer nur auf sozialer Gerechtigkeit aufgebaut werden.“ A.M.K.

(Kurzbesprechungen von: Helmut Fiechtner, Theo Trümmer, Hanns Salaschek, Willy Lorenz, August M. Knoll)

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