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Marianne von Willemer. Lebensbild einer Österreicherin. Von Edwin Zellwecker. Wiener Volksbuchhandlung. 211 Seiten.

Aus zerstreuten, zum Teil unvollständigen und schwer zugänglichen Quellen läßl der Autor das Lebensbild jener Frau erstehen, die der Literaturkundige nur als Freundin Goethes kennt, deren poetische Begabung so bedeutend war, daß Goethe einige ihrer Gedichte in den Westöstlichen Diwan aufnahm. Dieses Küriosum wird durch Zellweckers fleißige Studie ins rechte Licht gerückt: denn Marianne von Willemer war eine der feinstgebildeten Frauen ihrer Zeit, mit Clemens Brentano, Hermann Grimm und Sulpiz Boissere befreundet, allen Künsten aufgeschlossen und zugetan, als Musikerin bereits auch das Genie Beethovens und Schuberts erkennend. Zellweckers Nachforschungen haben unter anderem ergeben, daß Marianne von Willemer, wahrscheinlich als uneheliches Kind, vor 1783 in einem Vorort Wiens geboren wurde. H. F.

Der junge Goethe. Lyrik und Leben. Von Dr. Richard Bamberger. Verlag für Jugend und Volk G.m.b.H. 251 Seiten. Mit 8 Tafeln.

Die Jugendgedichte Goethes werden, chronologisch geordnet, jeweils auf der gegenüberstehenden oder der folgenden Buchseite kommentiert. Doch gibt der Editor weder einen philologischen Kommentar, noch preßt er die Biographie. Seine Erläuterungen stützen sich auf einige gehaltvolle, wissenschaftliche Goethe-Bücher, die im Anhang genannt werden. Trotzdem die Ausgabe von Bamberger einige Vorgänger hat (etwa in der Serie „Bücher der Rose“ oder in Wolfgang Goetz' „Goethe. Sein Leben in Selbstzeugnissen, Briefen und Berichten“), kann das Buch als Bereicherung der Goethe-Literatur, vor allem für die reifere Jugend, bezeichnet werden.

H. F.

Das Zeitalter Goethes. Von Wolfram von den Steinen. A Francke AG, Bern (Sammlung Dalp). 395 Seiten.

Das neue, gedankenreiche Buch des dem George-Kreis nahestehenden bekannten Literaturwissenschaftlers bedeutet insofern eine Überraschung, als es keineswegs der Versuch einer Mythologie ist, sondern Goethe im geistigen Spannungsfeld von Vergangenheit und Gegenwart zeigt: zwischen Rokoko, Aufklärung und der Französischen Revolution, zwischen Antike, Klassizismus und der neuen „romantischen“ Literatur, zwischen „kosmischer Sicht“ und exakter Naturwissenschaft. Sehr interessant, aber gewagt, ist die im Schlußkapitel stehende Deutung der letzten Zeilen von Faust II („Das ewig Weibliche“).

H. F.

Else Wohlgemut. Von Oskar Maurus F o n t a n a. Paul - Zsolnay - Verlag, Wien. 85 Seiten. Mit acht Bildbeigaben.

Fontana, der feine Kenner des Theaters und bewährte Interpret österreichischer Schauspielkunst, schildert in seiner Monographie diese beliebte Künstlerin unter dem Motto „Ein Leben für das Burgtheater“, denn diese Darstellerin edler Frauengestalten war dem Hause stets in tiefster Seele verbunden. Der Autor läßt den Weg, den sie am Burgtheater von 1910 bis zur Gegenwart nahm, in Rückblicken von entscheidenden Tagen aus sichtbar werden und fügt zur Verlebendigung auch Gespräche in seine Darstellung ein. Ein Rollenverzeichnis ergänzt das lesenswerte- Buch.

T. T.

Kreuz in Not. Roman. Von Hans R o h m e r.

Tyrolia-Verlag, Innsbruck. 192 Seiten.

Was hier im Rahmen eines spannenden Geschehens mit Geschick unternommen wurde, ist nicht mehr oder weniger als der geglückte Versuch, der aus dem Tatchristentum entsprungenen Menschlichkeit, wie sie uns in den leidvollen Nöten der jüngsten Vergangenheit im Wirken des Roten Kreuzes so sinnfällig vor Augen trat, im Roman gerecht zu werden. Ein Buch also, das den Beweis erbracht hat, daß man ruhig aus der Gegenwart und ihren Nöten Stoff schöpfen kann, ohne dabei auf literarisches Gehalt verzichten zu müssen. C. E. P.

In Parischem Marmor. Gedichte. Von Max S t e b i c h. Baron-Verlag, Wien. 78 Seiten.

Gedankenlyrik, kühl und glatt, wie das Gestein jener Zykladeninsel, die der Titel anzeigt. Vorwiegend antike Versmaße, wie die asklepiadische und sapphische Strophe, eine Huldigung vor den Manen Klopstocks und Hölderlins. Rhetorisch bewegt. H. S.

(Kurzbesprechungen von: Helmut Fiechtner, Theo Trümmer, Carl E. Paar, Hanns Salaschek.)

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