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Die Osterreichische Idee. Von Georg d e P o 11 e r e. 45 Seiten, als Manuskript gedruckt.

In dieser kleinen Broschüre sind von einem jüngstverstorbenen Altösterreicher, der sich noch des ganzen reichen und farbigen Kosmos der Donaumonarchie bewußt, war, Betrachtungen, Stimmen und Augenblicksbilder eingesammelt, die für eine Welt, der die persönliche Erinnerung ah diese Zeit schwindet, ebenso lesens- wie beherzigenswert 6ind.

Gruß nach vorne. Eine Auswahl, herausgegeben von Erich Kästner. 260 Seiten. — Na und?“ Eine neue Auswahl au6 den Schriften und Gedichten. Mit einem Nachwort von Werner Schendell. 365 Seiten. Von Kurt Tucholsky. Beide: Rowohlt-Verlag, Hamburg.

Die bitteren Satiren und respektlosen Randbemerkungen zur Zeitgeschichte, die unter den bekannten fünf Pseudonymen bis 1933 in der Berliner .Weltbühne“ erschienen sind, haben zwar ihre unmittelbare Aktualität — und damit zum Teil auch ihre Schärfe — verloren. Aber sie haben an Gewicht gewonnen, da sie in Ihrer Summe bezeugen, wie recht der

Autor mit einen düsteren Prophezeiungen hatte. .Und wenn alles vorüber ist... dann wird einer kommen, der wird eine geradezu donnernde Entdeckung machen: er wird den Einzelmenschen entdecken.“ Tucholsky hatte ihn schon vor 30 Jahren entdeckt. Und liebäugelte gleichzeitig mit dem großen Bruder im Osten. Ob er das heute auch noch täte?

Mit fremden Federn. Von Robert Neu-mann. Verlag Kurt Desch, München. 263 Seiten.

So hieß der erste Band von R. Neumann Parodien, die ihren Verfasser, nachdem 16 Verleger das Manuskript abgelehnt haltten, berühmt machten. Ihm ließ der Autor einen zweiten folgen: .Unter falscher Flagge“, der nicht weniger gut ist. Aus beiden wurde die vorliegende Auswahl zusammengestellt. Neumanns literarische Parodien sind klassisch im doppelten Sinn: sie sind unübertrefflich und sie sind fast schon Gemeinbesitz der Deutschsprachigen. Schade um jedes Stück, das wegfallen mußte. Schade auch um einige Sätze im Nachwort des Verfassers, der aus der Emigration über Verhältnisse urteilt, unter denen andere mehr gelitten haben, als er selbst, und über Kollegen den Stab bricht, die seine Kameraden waren — und geblieben sind.

Knecht Jan. Roman. Von Stijn Streu-v e 1 s. Büchergilde Gutenberg, Wien 1951. 222 Seiten.

1902 erschienen, 1929 in deutscher Ubersetzung und seither wiederholt neu aufgelegt, zählt dieses Werk des heuer achtzig Jahre alt werdenden Dichters längst zu den bedeutendsten Bauernromanen. Fern aller falschen Vergoldung und Mystifizierung der Scholle, scharf beobachtet, voll tiefem Anteil an allen Dienenden und Unfreien, wird das Buch Flanderns immer neue Freunde finden.

In der Kelter Gottes. Von Dr. Johannes M e ß n e r. Tyrolia-Verlag, Innsbruck. 120 Seiten.

Johannes Meßner, der berühmte Soziologe, beschert uns hier ein bemerkenswertes Buch: eine Theologie des Leidens. Aber nicht in Form einer theologisch-wissenschaftlichen Abhandlung, sondern in Form von Betrachtungen. Wir möchten fast sagen: Gott sei Dank. Denn dadurch wird dieses Buch weitesten Kreisen zugänglich sein und allen jenen vielen, die vom Leid niedergebeugt und fast zerschmettert sind, einen Weg weisen können, wie sie ihr Leid verwandeln und durch ihr Leid hindurch zum ewigen Glauben gelangen können. Es ist zu wünschen, daß viele Menschen dieses Buch zur Hand nehmen möchten.

(Kurzbesprechungen von: Carl Peez, Albert Friedrich, Hanns Salaschek, Willy Lorenz)

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