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Mut zur Lücke

Die Erkenntnis, dass ohnehin keine Geschichte alles umfasst, lässt den Mut zur Lücke zu. So kann ein Buch den Titel "Geschichte der Gegenwartsliteratur" tragen und inhaltlich unbestritten zwar viel Interessantes, aber sicher keine Geschichte der Gegenwartsliteratur bieten. Hellmut Böttiger stellt Schriftstellerinnen und Schriftsteller vor, die in den letzten Jahren veröffentlicht haben.

Den berühmten roten Faden sucht man vergeblich. Wen allerdings die Schriftsteller interessieren, der findet hier Beiträge, die in einer Mischung von biografisch und literarisch orientierter Betrachtung versuchen, die Person oder das Werk näher zu bringen. Über die Wertungen kann man trefflich streiten.

Günter Grass, Christa Wolf, Martin Walser, Wilhelm Genazino, Durs Grünbein, Kathrin Schmidt, Herta Müller, Fritz Rudolf Fries, Botho Strauß, Ernst-Wilhelm Händler, Thomas Kling, Thomas Lehr, Brigitte Kronauer, Hans Magnus Enzensberger, Judith Hermann und einige andere bekamen die Ehre, "Literaturgeschichte" bilden zu dürfen.

Die Schweiz und Österreich (hier Ausnahmen Peter Handke, Robert Menasse und Elfriede Jelinek) sind kaum berücksichtigt.

bsh

Nach den Utopien

Eine Geschichte der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur

Von Helmut Böttiger

Paul Zsolnay Verlag, Wien 2004

309 Seiten, geb., e 25,60

Die Kürzeste

Jene Literaturgschichte, die bei ihrem Erscheinen im Jahr 2002 in Fachkreisen ein mittleres Erdbeben auslöste und mit begeisterten Freudenschreien ebenso empfangen wurde wie mit Empörungsausbrüchen, ist nun auch als Taschenbuch erhältlich.

Auf 150 Seiten minimiert Heinz Schlaffer die Geschichte der deutschen Literatur zu Thesen, über die sich streiten lässt und auch gestritten wurde, vor allem zu jener grundlegenden, dass die deutsche Literatur eigentlich erst um 1750 begonnen und zwei Hochphasen erlebt hätte (1770- 1830, 1900-1950) und untrennbar mit der Geschichte des Christentums verknüpft wäre. bsh

Die kurze Geschichte der deutschen Literatur

Von Heinz Schlaffer

Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2004. 157 Seiten, kart., e 8,80

Für Literaturrätsler

220 Literaturrätsel von Klassikern bis zur literarischen Gegenwart - anhand von ersten Sätzen sollen Autor und Werk erraten werden. Als Hilfestellung gibt es noch einige ergänzende Erläuterungen zum Inhalt. Selbst für Spezialisten wird das Erraten vielleicht nicht immer einfach sein. Vielleicht ist das Buch auch als Sprungbrett zu den Büchern gedacht, dafür bietet es aber leider ein bisschen zu wenig Information, nur eine Seite pro Rätsel und Werk. bsh

Das Literaturquiz

Wie heißt das Buch? Fragen und Antworten von Homer bis Harry Potter

Von Richard Latzin

Verlag Langen/Müller, München 2004 288 Seiten, geb., e 15,40

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