Umgang mit Kickl: Die gefährlichen Folgen der Selbsterhöhung

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Warum es unvernünftig ist, FPÖ-Chef Herbert Kickl und seine Wählerschaft in die faschistische Beschämungsecke abzukommandieren – und was sinnvoller wäre. Ein Gastkommentar.

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Warum es unvernünftig ist, FPÖ-Chef Herbert Kickl und seine Wählerschaft in die faschistische Beschämungsecke abzukommandieren – und was sinnvoller wäre. Ein Gastkommentar.

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Die FPÖ schwimmt mit ihren 30 Prozent (in Umfragen) auf einer Vertrauensverlustwelle, welche die vielfach als abgehoben und korrupt wahrgenommene Regierung ebenso zu überrollen droht wie die Medien. Dieser Vertrauensverlust ist die Kehrseite jener Veränderungserschöpfung, die längst relevante Wählerteile erfasst hat. Ausgelöst wurde sie durch die Anforderungen einer ethnisch und kulturell diverser werdenden Gesellschaft, durch die Lasten, die das Ende fossiler Energien mit sich bringt – und durch eine als entgleisend erfahrene Asylpolitik. Die Teuerung und der Krieg in der Ukraine treiben den Vertrauensverlust noch weiter an.

Medien geben nicht bloß den Brandbeschleuniger bei – oft fragwürdigen – Korruptionsvorwürfen. Als Folge dessen, wie sich heute Medienmitarbeiter in Information und Unterhaltung rekrutieren – nämlich im Durchschnitt links der Gesamtbevölkerung – und in Folge woker Gender- und Identitätspolitik hat sich in vielen Medien (ebenso im ORF) ein Ton der moralisierenden Dauerbelehrung und der selbstgefälligen Verachtung für jene breit gemacht, die angeblich mit dem Fortschritt nicht mehr Schritt halten können. Auch liegt vielen Grünpolitikern die moralische Selbstüberhöhung nahe. Was Veränderungserschöpfung und Vertrauensverlust weiter verstärkt.

Unterschätzte Veränderungserschöpfte

Man unterschätzt die Erschöpften. Nach Umfragen ist die gleichgeschlechtliche Ehe selbst von der Mehrheit der AfD-Wähler akzeptiert. Aber viele nervt die Belehrung bis ins Unterhaltungsprogramm, wie man als Spießer Homosexuelle weiter benachteilige und nur Genderstern & Co der sozialen Diskriminierung Transsexueller ein Ende machen können (was sozial naiv ist). Vielen rechts der Mitte ist wohl auch das Ende fossiler Energien klar, doch wüssten sie gern, wie die Heizungsumstellung real funktionieren soll – und sie bezweifeln, dass Europa allein die Welt vom CO₂-Ausstoß befreien kann.

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