6628704-1956_24_19.jpg

Zwischen Eis und Feuer

19451960198020002020

Arbeit und Leben des katholischen Publizisten.

19451960198020002020

Arbeit und Leben des katholischen Publizisten.

Werbung
Werbung
Werbung

Bei einem bekannten französischen Publizisten in Paris. Ein altes Haus, eine alte gepflegte Wohnung. Ein Mann anfangs sechzig; hinter den buschigen, schlohweißen Augenbrauen lodert der Brand der Jugend. — Ein großes Fenster und zwei Türen: die einzigen Aussparungen an den Wänden, die bis an die Decke mit Büchern bestellt sind. Die drei Tische und etliche Stühle sind ebenfalls von Büchern, Zeitungen, Zeitschriften besetzt. Hausherr und Gäste müssen auf einem kleinen Sofa und einigen aus anderen Räumen herbeigeholten Sitzgelegenheiten Platz nehmen. Blauer Rauch vieler Zigaretten. Längst sind die Fragen der Besucher verstummt. In die durchsonnte Stille, in die Wärme des Spätnachmittags spricht der Gastgeber, Autor eines Dutzends Bücher und angesehener politischer Kommentator einer Tageszeitung, hinein; es ist, als spräche er mit sich selbst. — Wir fangen einige Fragen aus seinem Selbstgespräch auf. Fragen, die er mehr an sich selbst als an die Gäste stellt, und auf die er keine Antwort heischt, noch erwartet.

„Was bedeutet das alles... Das viele bedruckte Papier ... ? Tagtäglich bringt die Post Neuerscheinungen katholischer Verlage . .. Neue katholische Presseerzeugnisse wachsen aus dem Boden, andere vergehen... — Was für eine bedrückende äußere Fülle...“ — Sensibel schiebt, wie in Abwehr, die schmale, gepflegte Hand einen altvaterischen Stuhl, der über und über beladen mit Zeitungen und Zeitschriften ist, von sich: „Weg da; es ist doch oft kaum mehr zu ertragen ... Man verklebt sich den Magen mit all diesem süß-sauren Gewäsch. Immer und überall dasselbe'...“ — Er wendet sich einem jungen, neben ihm sitzenden Priester zu: „Wenn ich so morgens unsere Zeitungen und Zeitschriften durchblättere, was da auf meinen Tisch kommt, aus vielen Ländern, dann frage ich mich oft, ob wir die uns Katholiken gegebene Pressefreiheit nützen? Vielleicht wissen wir noch gar nicht, was wir mit ihr anfangen und leisten könnten...“

„Fast immer dasselbe. In unendlichen Variationen einige wenige Themen. Scheinbare Kühnheit in der Attacke wider diesen und jenen politisch und weltanschaulichen Gegner, gepaart mit timidem Verschweigen der heißen Eisen, der brennenden Probleme bei uns selbst. Erfolgsberichte, Siegesberichte aus aller Welt...“ Sein Blick geht dem Fenster zu, durch das die Sonne des Frühlings breit einfällt: „Betrügen wir uns nicht selbst? — Warum schreiben wir so wenig von den wahren Schwierigkeiten in den Missionen, in unseren Seminaren, wagen es nicht, das Ausscheiden tausender Seminaristen und Kleriker aus dem Dienst der Kirche bei uns in Frankreich und in Italien zu behandeln? Warum schweigen wir alle, alle, allzuschnell, wenn dieser von uns da, ein Theologe, ein Forscher, einen Verweis, ein Schreibeverbot, ein Redeverbot erhalten hat?“

„ ... Warum sind wir so einsam, mitten in der Welt? Einsam in der Kirche, einsam in der Masse unserer Publikümer, die so gerne angenehme schöne Sachen lesen, die sie aber nicht aufregen und nicht ärgern sollen.. “ — Und die klugen, grauen Augen einem ihm gegenübersitzenden dicken jüngeren Manne zugewandt, der ihn durch seine Hornbrille vergnüglich anschmunzelt (es ist ein prominenter, weltmännischer Mann der Presse, kein Katholik, ein „Liberaler“ würde man vielleicht in deutschen Landen sagen): „Ihr habt es gut... Ihr interessiert euch wohl für Skandale im katholischen Raum, alles andere aber interessiert euch nicht. Und wenn Ihr uns hier und da helfen wollt, verzeichnet Ihr aus Unkenntnis unsere Schwierigkeiten so grob, daß Ihr uns weit mehr schadet als nützt...“ — Etwas unruhig rückt ein deutscher Gast auf seiner Sitzgelegenheit hin und her. Vielleicht paßt ihm der niedere Stuhl (in Wien würde man sagen „das Stockerl“) nicht; vielleicht ist es die offene Rede des Gastgebers, von der hier nur wenige Offenheiten vermeldet wurden; wohl liegt das hier berichtete Gespräch schon lahre zurück, da die in ihm angeschnittenen heißen Eisen aber noch ebenso glühend und versehrend sind wie damals, sei es bei wenigen Andeutungen belassen.

Der Gastgeber hat als erster die Unruhe seines deutschen Gastes bemerkt: „Meinen Sie, daß ich zu schwarz sehe? Meinen Sie, daß ich die wirklichen echten Erfolge der katholischen Publizistik unterschätze? Überall in der Welt liest man Graham Green, die Gebildeten unter den Verächtern des Katholizismus lesen unseren Julien Greene; unsere alte Garde in der Literatur hat einen gewissen Weltruf errungen ... Gewiß ... Und ich will auch Ihre Erfolge in Deutschland nicht übersehen: Sie haben da ein paar altangesehene katholische Zeitschriften, die immer wieder Interessantes bringen, und die Leistung des Wiederaufbaues der katholischen Presse nach einem Dutzend Jahre erzwungenen Schweigens sind hoch achtbar... Was mir übrigens auffällt, beim Durchblättern Ihrer Blätter: es ist da ein recht auffälliger Unterschied gegenüber uns in Frankreich. Ihr Kulturteil ist oft frisch, lebendig, offen den wirklichen Zeitfragen im Raum der Kunst. Nun stehen da aber, wenige Spalten getrennt von dem Bericht über eine Darmstädter und Hamburger avantgardistische Theateraufführung, über eine Ausstellung moderner. französischer Kunst in München, einer sehr klugen Rezension, einem kühnen philosophischen Essay eines nichtchristlichen Denkers, im politischen Teil Sachen, die mir, Sie gestatten die Offenheit eines Freundes, in ihrem ganzen Denken erschreckend unwirklich, veraltet erscheinen.

Da, im aktuellen politischen Teil, wird überhaupt nicht zur Kenntnis genommen, daß wir uns in einer ganz anderen Welt befinden, als die Konfessionsparteien von vorgestern ahnen mochten ... Wohl finden Sie auch bei uns in Frankreich, zumal in einer gewissen Presse, im politischen Teil genau dieselbe Steifheit und Enge. Bei den guten und führenden Organen ist es hier jedoch genau umgekehrt wie in Deutschland: wir wagen da bisweilen zumindest, im Politischen Neues zu denken — neue Wege vorzuschlagen, und ohne Scheuklappen anzuvisieren —, vielleicht kommt das (der Gastgeber lächelt, ironisch, schmerzlich) daher, weil wir katholischen Publizisten tief schockiert sind über den Abgrund, der sich zwischen fortschrittlichem politischen Denken und reaktionärem politischen Handeln maßgebender politischer Machtgruppen in unserem Lande offen zeigt. — Zum anderen aber muß ich sagen, und ich sage es immer wieder jungen deutschen Freunden, die mich hier in Paris besuchen: unser Kulturteil ist viel altvaterischer als der eure. Trotz mancher Aufmerksamkeiten bleibt man da bei uns, oft ohne es zu wollen und zu wissen, in sehr altmodischen engen Begriffen gefangen und wird der hochdifferenzierten Wirklichkeit von heute einfach nicht gerecht...“ — „So hat eben jedes Land seine eigene Plage ..., seine eigenen Chancen und Versuchungen gerade auch bei uns in der katholischen Publizistik ... Wer aber näher zusieht und konkret Arbeit und Leben eines katholischen Publizisten auf sich nimmt, befindet sich überall in derselben Situation: zwischen Eis und Feuer. Eis der Isolierung; Isolierung, Einsamkeit nach innen und nach außen, die Menschen da draußen in der nichtgläubigen Welt interessieren unsere wirklichen Lebensfragen, unsere Existenzprobleme als Katholiken gar nicht; und unsere Publikümer wollen wohl etwas „Interessantes“, „Spannendes“, „Aufregendes“ lesen, aber meist nur von der Art, wie es ihnen „Readers Digest“ vorstellt: wo da alles untergeht in äußerer Buntheit, die ganze Welt filmisch „interessant“ aufgemacht erscheint, die großen, wirklichen, brennenden Probleme aber sehr geschickt verklebt und verkleistert, versüßt bis zur Unkenntlichkeit sind...“

Unser Pariser Gastgeber schweigt. Nach einer Weile, es ist inzwischen Abend geworden, und das schöne Licht, der Himmel über Paris fällt in roten Strahlen in den Raum, nistet sich, wie Vogelschwingen, in den Bücherregalen ein — fährt er fort: „Und die Feuer? Wer von uns kennt sie nicht? Wie eng hausen sie neben dem Eis des Unverstandes, der Verachtung, der Mißachtung. Feuer des Hassäs, des Ressentiments; Feuer von innen, Feuer von aujßen...“ Ironisch, entschuldigend, zu den Gästen gewendet: „Verzeihen Sie mir; es ist Zeit, meinen Monolog zu beenden. Es ist Zeit, ein Licht anzuzünden.“

Gespräche in Paris; Gespräche in Italien, in Spanien, in der Schweiz, in Deutschland. Überall, wo katholische Publizisten jenseits des Offiziellen und Offiziösen zusammenkommen und es wagen, von ihren wahren Schwierigkeiten zu sprechen (das kommt nicht allzuoft vor; denn es gibt viele eiserne Vorhänge gerade zwischen den „Prominenten“ unter ihnen: gehört der andere nicht einer anderen politischen oder innerkirchlichen Gruppe an? Wie wird er für seine Sache mein Wort ausmünzen?), stehen dieselben Themen zur Debatte.

Versuchen wir einige von ihnen kurz anzudeuten

Der katholische Publizist ist in einer Welt, die im Wandel ist, besonderen Schwierigkeiten ausgesetzt. Bescheidet er sich, und diese Bescheidung wird er oft auf sich nehmen müssen, um für seine Familie und sich das tägliche Brot, den Lebensunterhalt zu sichern, mit einer vorsichtigen Kommentierung von Tatsachen und Phänomenen, die andere hundertmal vor ihm und vielleicht außerhalb des katholischen Raumes behandelt haben, dann ist ihm meist ein gewisses Auskommen gesichert. In Anlehnung an eine Machtgruppe genießt er den Schutz dieses und jenes Interessenverbandes und darf hoffen, auf Lebzeiten, so nicht große Umstürze eintreten, sein leibliches Wohl gesichert zu haben. Auch sein seelisches Heil, wenn er seiner inneren Struktur nach wirklich voll und ganz der Überzeugung ist, daß es richtig ist, immer und überall „mitzumachen“, was gerade von „oben“ anbefohlen und von „unten“, von den Massen des Publikums gewünscht wird.

Nun ist aber die innere Struktur des Schreibenden, des Autors meist so beschaffen, daß diese beiden, Wissen und Gewissen, ihn drängen, Stellung zu nehmen; zu reden und zu schreiben, was übermorgen weithin anerkannt werden wird, heute aber als arge Abweichung von der „Linie“ angesehen wird. — Denken wir im deutschen Raum nur an den Fall Reinhold Schneider, der vor einigen Jahren Gegenstand einer wütenden Kampagne im katholischen Lager war (bis seine protestantischen, ritterlichen Freunde ihn befreiten und das Weltklima sich so weit wandelte, daß die Spatzen vom Dache pfiffen, was er anzudeuten gewagt hatte).

Hier beginnen nun Kettenreaktionen, die ihn zu zermalmen, zumindest zu brechen drohen: wenn er, was selten genug ist, auf seiner „abweichenden“ Meinung beharrt, dann schließen sich ihm über Nacht alle Tore; wenn er nicht in einem „liberalen“ Wirkungsfeld, etwa beim Rundfunk in manchen Ländern, oder in einer „neutralen“ Sparte", etwa in der Edition einer Sportzeitung oder einer Kinderbuchreihe, Arbeitsmöglichkeit findet, wenn ihm nicht, was einige Male in den letzten Jahrzehnten von verantwortungsbewußten katholischen Verlegern geschehen ist, Renten gewährt werden, ist es, menschlich gesprochen, aus mit ihm. Vielleicht kann er in der Wirtschaft unterkommen. Leider besitzen Männer, die das Geschäft des Geistes und des Geistigen recht gut zu verwalten wissen, oft wenig Begabung für andere Geschäfte, eben weil sie eines anderen Geistes Kind sind. So weit wird es also ein Mann mit Familie selten kommen lassen. Also paßt er sich an. Landauf, landab sind die Sektoren der katholischen Dichtung, Publizistik und Presse mit Anpassungsphänomenen erfüllt. In allen Ländern und Völkern dieser Erde. — Diese Anpassungsphänomene sind aber in sich sehr verschieden und zeitigen denn auch sehr verschiedenartige Folgen.

Gruppe I: Beginnen wir mit der liebenswertesten und vielleicht für Kirche und Welt wichtigsten Gruppe; diese umfaßt Menschen, gereift in Herz und Geist, die sich selbst, mehr als einmal meist, verbrannt haben, weil sie es wagten, Themen und Probleme vorzustellen, die tabu waren; von denen man nicht spricht, oder die „offiziell“ anders gesehen werden. Das können politische, weltpolitische, innenpolitische, kirchenpolitische, zeitpolitische, spirituelle, theologische Fragen sein. Fragen, wie sie im Jahrhundert des Heraustretens der Katholiken aus ihrem Getto in eine pluralistische Gesellschaft, in der es also zu einer gewissen Partnerschaft und Zusammenarbeit mit Protestanten, Liberalen, Sozialisten usw. kommt, hunderte Male sich anmelden zwischen 1850 und 1956. Diese Menschen, die sich da selbst ein- oder mehrmal verbrannt haben, sind dann im Laufe ihres Lebens in verantwortliche Stellen und Ränge der katholischen Publizistik aufgestiegen. Sie wahren das Gesicht, treten persönlich wohl zurückhaltend auf, jedes Wort und jeden neuen Ton wägend, haben aber, trotz aller Versehrungen und eigenen Enttäuschungen, trotz aller Bitterkeiten und allem Undank, der ihnen im Laufe eines langen Lebens reichlich zuteil wurde, nie die Anliegen ihrer Jugend und nie ihre Pflicht, in einer engen und ängstlichen Welt zu wirken, vergessen und sind heute, in allen Ländern und Sektoren des Orbis catholicus, die Schirmherren und Hüter des Wachstums und der Wachheit. Ihnen ist weltgeschichtlich eine Rolle zugefallen, die in früheren weniger zentralistischen Epochen einzelnen Burgherren, Äbten, Klöstern, Orden, Bischöfen zufiel, die eben einen in Spanien verketzerten Theologen im Jahr darauf zum Rektor der Pariser Universität machten und den ersten Kopf der Frühscholastik, Peter Abälard, in die Obhut eines stillen Klosters aufnahmen.

Gruppe II: Ihr gehören Menschen an, die ihr eigenes, einst wagemutiges Auftreten und Eintreten in heiklen Sachen vergessen und verdrängen wollen und die deshalb gereizt auf alle Ideen und Erscheinungen reagieren, die ihrer eigenen Jugend und Vergangenheit, ihren eigenen Anliegen von ehedem, innerlich nahestehen. Sie bemühen sich, das als „Jugendsünde“ vor sich selbst darzustellen, was vielleicht das Beste, Kernhafteste an ihnen war und ist. Mit Menschen dieser Art ist es nicht leicht, gut und in Güte auszukommen, da diese Zionswächter, anders als echte Konservative, die sich immer durch Freundlichkeit und Frohsinn, durch ein großes Geltenlassen anderer Menschen und Meinungen auszeichnen, sehr unduldsam sind. Sie bekämpfen im Gegner, gerade auch im kirchenpolitischen und innerkatholischen Gegner, ihre eigene Jugend und Vergangenheit. In ernsten Fällen bedürften sie einer tiefenpsychologischen Behandlung, auf jeden Fall bedürfen sie viel Liebe von Seiten jener, die sie selbst als „Feinde“ ihrer Vorstellungen und Positionen erachten.

Es dürfte wahrscheinlich sein, daß ein hoher Prozentsatz der maßlosen und massiven Denunziationen, die zwischen 1830 (gegen den „l'Avénir“) über die Jahrhundertwende (gegen Marc Sangniers „Le Sillon“, diese französische FURCHE verdient es, der Vergessenheit entrissen zu werden) zur Denunziationswelle um 194—1954 in Frankreich geführt haben, und der neben den Arbelterpriestern, führende Dominikaner, Jesuiten und andere ordens- und weltgeistliche Autoren zum Opfer fielen, von Menschen der Gruppe II ausgingen, Diese sind naturgemäß humorlos und wagen es nicht zu denken und zu gestatten, daß Gott auch mit anderen Karten als eben den ihren die Spiele der Weltgeschichte vorwärtstreibt.

Gruppe III: Ihr fällt das Gros jener Menschen zu, die sich durch eine Flucht, oder, nicht selten, durch einen geordneten Rückzug in ein anderes Fachgebiet dem Eis und Feuer zu entziehen suchen. Diese Gruppe III weist sehr viele Spielarten auf; da sitzt etwa der Priester, der ehedem Fundamentaltheojogie betrieb, heute Romane schreibt; neben ihm steht ein Journalist, der das Zeug in sich hatte, weltpolitische oder innenpolitische Probleme neu zu durchdenken, neue Fragen und neue Lösungen vorzustellen — vor 25 Jahren, heute haben Andersdenkende und Andersgläubige ihm die Fragen und Lösungen aus der Hand genommen und setzen sie für ihre Machtstellungen ein; er selbst hat immerhin sein Leben gerettet, und schreibt jetzt über Kunst und Architektur; da lehnt, zum dritten, sich ein Mann älteren Alters über seinen Schreibtisch vor, der auf Grund seiner Reisen in Afrika, China und Japan in den Jahren um 1910 bis 1920, er ist Priester und Arzt, das Debakel, den Zusammenbruch der Mission voraussagte und selbst präzise Neuerungen vorgeschlagen hatte. Noch heute befaßt er sjch, privat, mit diesem seinem Steckenpferd, wie er es bitter nennt, schreibt aber keine Zeile über dieses heiße Eisen, obwohl er tagtäglich die Berichte anderer studiert. Er selbst ist heute Pfarrer und Jugendschriftsteller.

Was ergibt sich für Katholiken, den sich diese und viele andere verwandte Schicksale vorstellen, wenn er es wagt, den Blick zu heben?

Für den katholischen Autor und Publizisten ergibt sich die große Chance, sich selbst besser kennen und die eigene Arbeit besser steuern zu lernen, indem er unverwandt und ungereizt, mit aufrichtiger Teilnahme, sich selbst spiegelt und begegnet im Gesicht aller seiner Brüder in den drei eben angezogenen Gruppen. Für den nichtschreibenden, nichtpublizierenden Katholiken ergibt sich die Einladung zu einer kleinen Selbstprüfung und Selbsterhellung: was habe ich selbst getan, was tue ich vielleicht täglich selbst, um das Leben und die Arbeit jener Frauen und Manner zu erleichtern, zu gefährden, zu bedrohen, die da ihr Wort und ihren Weg wagen, zwischen Eis und Feuer, am Morgen eines neuen Weltalters?

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung