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Kompendium der Religion

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Als „Inbegriff einer Fundgrube theologischen und historischen Wissens” wurde das neu aufgelegte „Lexikon für Theologie und Kirche” immer schon betrachtet.

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Als „Inbegriff einer Fundgrube theologischen und historischen Wissens” wurde das neu aufgelegte „Lexikon für Theologie und Kirche” immer schon betrachtet.

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Für jeden theologisch und historisch Arbeitenden ist dieses Werk unerläßlich. Dies galt für die erste Auflage aus den Jahren 1929-38 ebenso wie für die zweite von 1957-65. Der Herausgeber beider Auflagen war der Bischof von Regensburg, Michael Buchberger. Nun liegt der erste Band der dritten Auflage vor, mit dem Bischof von Rottenburg, Walter Kasper, als Herausgeber.

Auf insgesamt elf Bände ist die neue Edition einschließlich des Registerbandes angelegt. Das Gesamtwerk soll im Jahre 2000 komplett sein. Ein gewaltiges Unterfangen, denn Ziel ist es, ein zuverlässiges Lexikon zu erstellen, auf das niemand verzichten kann, der theologisch und kirchengeschichtlich arbeiten will.

Der erste Band, der bei A capel-la beginnt und bei Barcelona endet, umfaßt zwar weniger Stich-worte als sein Vorgänger (dieser Band kam bis Baronius), dafür aber ist der neue um 134 Spalten umfangreicher. Das bedeutet, daß nicht nur neue Begriffe aufgenommen wurden, sondern auch berücksichtigt wurde, was die wis-schenschaftliche Forschung erbrachte und vor allem das Zweite Vatikanische Konzil lehrte. Die Kirche muß heute Antworten auf die Fragen des Alltags geben. Das Lexikon bietet auch hier seine Dienste an. So wurden Begriffe wie Alltag, Altenheime, Altenhilfe und so weiter von einer Frau beschrieben, die in diesen Bereichen allergrößte Kompetenz hat: Ursula Lehr. Neu sind Beiträge über Amnesty International, Anonyme Alkoholiker, ausländische Arbeitnehmer, Ausländerseelsorge und andere.

Ganz besondere Anforderungen stellt das Gebiet, auf dem sich in den letzten 30 Jahren vieles getan hat: die Ökumene. Denn eine wichtige Veränderung seit der zweiten Auflage ist, daß auch evangelische Positionen eigens bedacht und von evangelischen Wissenschaftlern erarbeitet wurden.

Das Lexikon hat viele Stärken, etwa die kirchengeschichtlichen Persönlichkeiten (sie sind in ihrer Vierizahl sonst nur schwer auszumachen), da ist die Ehrlichkeit und Schamhaftigkeit mit der über Arier und Auschwitz berichtet wird. Insgesamt läßt sich sagen, daß von der Neubearbeitung schon nach dem ersten Band einiges zu erwarten ist.

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