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SOS rufl…
SOS-Gemeinschaft: rund 25.000 Helfer und Spender. 90.000 kg wertvolle Bekleidung (— 9 Waggon, Wert nach Stichproben und Erfahrung zirka 10,800.000 S); Lebensmittel 150.000 kg (zirka 975.000 S); Möbel für 180.000 S, Haushaltwaren für 50.000 S, Medikamente für 10.000 S, Kohle für 4000 S. Bargeld: Einnahmen: 2,678.126.40 S, Ausgaben: 2,693.756.03 S. Gesamtleistung 1953 also: 14,711.756.— S. Spesen des Apparats: 2 Prozent. In Kürze werden in allen Postämtern Erlagscheine der SOS-Gemeinschaft zugänglich sein.
SOS-Bericht:
1522: „Gymnasiallehrerin, Flüchtling": SOS dankt vielen Helfern für Geldspenden und Existenzvermittlung. — 1524: „Mutter Von sieben Kindern schwer krank": SOS bittet um weitere finanzielle Hilfe, Um die Mutter der Familie erhalten Zu können. — Allen Spendern herzlichen Dank.
SOS-Rufe:
1535: Schuhmachermeister leidet an schwerem Herzasthma und ist fast arbeitsunfähig. Def wöchentliche Verdienst erreicht maximal 100 S.
Davon muß er auch seinen 14jährigen Buben miterhalten. Seine Frau starb 1945, sein ältester Bub kam durch Bombert ums Leben. Im November 1953 wurde er von der Meisterkrankenkasse gepfändet. Nun soll er dringend in Spital- pflege. Infolge eines größeren Zinsrückstandes ist er in Gefahr, obdachlos zu werden. Seit Monaten leben Vater und Kind von Brot und Tee. SOS bittet um finanzielle Hilfe.
1538: Väter von acht unmündigen Kindern ist Landarbeiter und zur Zeit arbeitslos. Er bezieht keine Arbeitslosenunterstützung. Als Totengräber in seiner Gemeinde bekommt er monatlich 75 S und die Kinderbeihilfen. t ie Kinder haben keine Kleider und Schuhe, liegen auf dem Boden, da kein Bett da ist, leben von fettlosem Erdäpfelschmarren und zuckerlosem schwarzem Kaffee. SOS bittet um Lebensmittel, Bekleidung und finanzielle Hilfe.
Alle Hilfe und Zuschriften nicht an die Redaktion, sondern direkt an die SOS-Gemeinschaft, Wien 1, Herrengasse 14, Telephon U 20 4 16, Postsparkassenkönto: SOS 94.206. Erlagscheine sind in allen Postämtern frei Zugänglich.
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