SOS ruft...

SOS-Bericht

SOS §73 „Flüchtlingsfamilie Im Lager, Mutter plötzlich gestorben“: Wir durften bereits mit Kleidung und Wäsche helfen. Einen größeren Geldbetrag haben wir ebenfalls Überweisen können. — SOS 674 „81jährige Schauspielerin“: Wir durften die für den Erholtungsaufenthalt benötigten S 450.— Ubergeben. — SOS 676 „65jährige Witwe“: Es wurden von mehreren Seiten Stellungen angeboten. — SOS 678 .Chemiestudent Im achten Semester“: Wir konnten helfen. Die Studiengebühren sind bezahlt. Er bekam auch Lebensmittel und Wäsche. — SOS 680 «Mutter im Spital“: Es konnte ein gröfierer Geldbetrag Übergeben werden, mit dem sehr geholfen ist. — SOS 681 .Familie mit vier kleinen Kindern, Vater gestorben“: Mutter und Kinder bekamen Kleidung, Schuhe und Wäsche. Ein Kind erhielt eine Einladung für die Weihnachts-ferien. — SOS 685 .Ehemaliger Jäger“: Er hat den Hörapparat erhalten. Auch die Krankenkasse und die Fürsorge haben einen Zuschuß gegeben. — SOS 687 .Vollwaisen von guten Eltern“: Es haben sich so viele Pflegeeltern gemeldet, daß das Rote Kreuz, Bezirksstelle Melk, außerstande Ist, allen zu antworten. Wir wurden gebeten, auf diesem Wege allen, die Ihre Hilfe angeboten haben, herzlichst zu danken. Die Kinder werden gut untergebracht. SOS hat inzwischen mit Kleidung, Wäsche und Geld geholfen.

Allen Spendern herzlichen Dankl

SOS-Rufe

SOS 712: Brave Flüditllngsfamille In sehr großer Not. Der alte Vater arbeitet noch als Dachdecker, kann aber nur selten Verdienst finden. Die älteste Tochter war vor zwei Jahren wegen Tbc auf der Baumgartner Höhe und ist arbeitsunfähig zu Hause. Sie hat jetzt schon den vierten Monat keine Fürsorgeunterstiitzung (S 147.—) bekommen, soll aber eine Nachzahlung erhalten. Die Zweitälteste ist In der Heilstätte Grimmenstein. Der einzige Sohn Ist vermißt. Die Wohnung ist sehr armselig. Die wenigen Möbel sind geborgt und sollen zurückgegeben werden. Sie schlafen auf dem Strohsack und decken sich mit alten

Winterröcken zu. Sie haben keinen einzigen Polster, kein einziges Leintuch. Die Mutter und die Töchter (1,56, 1,57, 1,60) haben keine Leibwäsche, keine Schuhe für den Winter. Wir bitten um Hilfe.

SOS 714: Tochter eines österreichischen Generals, 56 Jahre alt, lebt in großer Verlassenheit in einer Holzhütte. Ihr Mann, Flüchtling, starb Im Anhaltelager nach 22 Monaten Haft, Sie Ist seit Jahren bettlägerig, leidet an Tbc. Immer wieder kommen die Blutungen der Lunge, und die Eiterung an der Operationswunde der Fistel nimmt so stark zu, daß sie mit der Watte und Gaze der Fürsorge nicht auskommen kann. Sie hat eine Rente von S 225.—. Davon muß sie die Frau bezahlen, die für »le einkauft und das Wasser holt. Es regnet durch das Dach, der Fußboden des Raumes Ist ganz vermorscht Die Holzlagen neben dem Haus wurden mit Dachpappe zugedeckt für sie war keine Dachpappe mehr da. Im Vormonat hat sie 50 kg Kohle gekauft weil sie etwas heizen muß. Und da blieb Ihr zum Leben fast nichts. Jetzt ist das letzte Stück aufgebraucht. Sie bittet um ein paar alte Bücher für die langen, schmerzhalten, schlaflosen Nächte, um ein Reindl, da das ihre schon dreimal gelötet wurde, und um etwas Geld für Kohle, um Gaze und Watte.

SOS 716: Junge Witwe nach einem gefallenen Mittelschullehrer befindet sich jetzt in einer verzweifelten Situation. Sie hat wieder geheiratet, der zweite Mann betreibt nun die Scheidung und gibt ihr kein Geld. Sie verdient als Bedienerin In der Woche 50 S und bekommt mittags und abends zu essen. Das Nachtmahl bringt sie den Kindern mit Für die zwei Mädchen aus erster Ehe erhält sie 162 S Rente. Wir bitten um Lebensmittel und Kinderkleidung lür drei Mädchen (2. 6 und 9 Jahre alt).

Alle Hilfe nicht an dl« Redaktion des Blattes, sondern direkt an SOS-Gemeinschaft für Soforthilfe, Wien I, Herrengasse 14/1. Tel. U 20 4 16, Postscheckkonto: SOS 94.206. Erlagscheine werden aui Wunsch zugeschickt Wir bitten auch um Spesenbeiträge.