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SOS ruft...

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Der Kreis der Helfer von SOS ist erfreulieb gewachsen. Obwohl In den Vormonaten ein Großteil aller Hilfe den Lawinenopfern galt, sind fUr einzelne SOS-Fälle und für .SOS allgemein“ im Jänner rund 22.000 S und im Februar rund 35.000 S eingegangen.

Unsere Mittel reichen aber nicht. f Di Zahl der Hilfesuchenden wächst. Täglich kommen zwei bis drei Dutzend Briefe, und jede Woche sprechen mehrere hundert Menschen persönlich bei uns vor. In vielen Fällen — alle werden zunächst gründlich erhoben — müssen wir einfach helfen. Wir bitten alle unsere Freunde dringend, in ihrem Bekanntenkreil Hilfe für SOS zu mobilisieren. Vor allem fehlen uns Lebensmittel und Kleidung und Wäsche für Männer und Knaben.

324 „Flüchtlingsfamilie, Eltern taubstumm“: Leider hat niemand eine Wohnung angeboten.

325 „Mutter mit fünfjährigem Buben“: Wir haben für sie eine Beschäftigung gefunden und konnten auch finanziell helfen.

326 „37jähriger Maler“: Er bekam die Staffelei und eine Reihe von Malrequisiten. Von zwei Seiten wurde ihm unentgeltlicher Erholungsurlaub angeboten.

327 „Junge, katholische Arbeiterfamilie'': Wir bitten in diesem dringenden Fall nochmals um eine Wohnung mit Hausmeisterposten.

328 „Pflegefamilie für kaufmännischen Lehrling“: Es hat sich noch niemand gemeldet, der den netten jungen Mann aulnehmen würde. Wir bitten nochmals für ihn.

329 „74jährige Witwe, krank In einer Dachstube“: Sie hat ein Paket mit Bett-und Leibwäsche bekommen. Auch der Zinsrückstand wurde beglichen. Herzlichen Dank allen Spendern!

335 „Volksdeutsche Familie aus Rumänien“: Wir durften ein großes Lebensmittelpaket übermitteln.

336 „Helga, 19 Jahre alt“: Eine Frau schenkte ihr 11 Gramm Zahngold für die benötigte Brücke. Wir helfen welter. Herzlichen Dank!

337 „Häuserl auf Gemeindegrund“: Das Häuserl bleibt dem Scfawerkriegsinvaliden mit drei unversorgten Kindern erhalten. Die S 3000.— für den Grundkauf konnten aufgebracht werden. Herzlichen Dank!

340 „Mutter mit fünfjährigem Buben vor Delogierung“: Der Jahreszins wurde aufgebracht, sie ist glücklich, die Wohnung behalten zu können. Vielen Dank allen Helfern!

SOS 353: Flüchtlingsfamilie mit vier unversorgten Kindern (Mädchen ein, sechs, Buben fünf, neun Jahre, das sechsjährige Mädchen blind), der Mann Kriegsinvalide und seit drei Monaten nach einer Magenoperation im Krankenstand, muß die bisher ausgeborgten Möbel zurückstellen. Sie brauchen dringend drei Betten, zwei Kasten, einen Tisch und Sesseln. Außerdem bitten wir um Bekleidung für die Kinder und die Eltern (Größe 2).

SOS 355: Sechsköpfige Familie, der Vater Musiker, seit eineinhalb Jahren arbeitslos, muß mit 500 S monatlicher Unterstützung das Dasein fristen. Das jüngste Kind liegt nun mit Tbc im Spital. Wir bitten um Lebensmittel und Kinderkleidung (Mädchen fünf, sechs und sechzehn, Bub sieben Jahre) und um finanzielle Hilfe.

SOS 356: Familie mit zwei Buben, zwei und acht Jahre, Mutter an offener Tbc erkrankt, Vater seit zwei Jahren arbeitslos (Installateur), lebt von S 119.— wöchentlicher Unterstützung. Der ältere Bub, nach einer Rippenfellentzündung mit Exsudat aus dem Krankenhaus entlassen, zeigt jetzt Anzeichen einer Hylus-Tbc. Der Zweijährige hat Rachitis. Wir bitten dringend um Kleidung und einen Sportwagen.

Alle Hilfe nicht an Redaktion „Die Furche“, sondern direkt an SOS-Gemeinschaft für Soforthilfe, Wienl, Herrengasse 14, Telephon U 20 4 16, Postscheckkonto: Caritas der Erzdiözese Wien, SOS 94.206.

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