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SOS ruft...

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SOS-Bericht: 1375: „Kinderheim Kärnten.“ Es fehlen noch viele Spenden, aber SOS hofft zuversichtlich, den tapferen Frauen gründlich helfen zu können. Der Bischof von Gurk segnet alle Helfer und Spender. — Allen Spendern recht herzlichen Dank!

SOS-Rufe: 1383: Mutter von zwei schulpflichtigen Kindern wurde vom Mann verlassen, er ist unbekannten Aufenthalts. Sie wohnt in einer halbverfallenen, feuchten Ausgedinghütte, ist sehr leidend und bekommt nur 130 S Fürsorgeunterstützung und die Kinderbeihilfe. Ihre 86jährige Mutter, eine Rentnerin, hilft nach Kräften mit. Die Kinder sind sehr stark unterernährt, aber sehr gut erzogen. Nun soll die Familie wegen Eigenbedarf delogiert werden. Sie haben zwar 108 Punkte, aber keine Aussicht, in der Umgebung eine Wohnung zu bekommen. SOS bittet um finanzielle Hilfe zur Erlangung einer Wohnung.

1385: Vater von drei Kindern bekam vor einigen Jahren epileptoforme Anfälle und wurde deshalb aus seiner Stellung entlassen. Er wird aus dem gleichen Grund vom Arbeitsamt nicht vermittelt, bekommt keine Arbeitslosenunterstützung, da ihm die erforderliche Beschäftigungsdauer fehlt. Er ist äußerst arbeitswillig und hat oft bis zur Erschöpfung für SOS Pakete geschleppt. Da sich aber die Anfälle steigerten, er-

möglichte ihm SOS die Beendigung seines Studiums. SOS kann aber auf die Dauer die Familie nicht erhalten, das Arbeitsamt vermittelt ihn nicht, er selber findet keinen Posten. Eine Fürsorgeunterstützung wird abgelehnt, da er organisch gesund ist. In der Stadt der Tiefenpsychologie gelten Neurosen nicht als Krankheit! Er kann also mit seiner Familie glatt verhungern.

1387: Schuhmacher am Land ist Vater von elf gesunden, braven Kindern. Er hat sie bis jetzt allein gut durchgebracht und zu wertvollen Menschen erzogen. Er arbeitete täglich 18 Stunden. Zwei Kinder sind erwachsen und helfen mit, neun Kinder sind daheim, drei noch nicht schulpflichtig. Da am Land immer mehr Konfektionsschuhe gekauft werden, hatte er weniger Arbeit und mußte Steuer- und Materialschulden machen. Als Selbständiger hat er keine Kinderbeihilfen. Die Familie genießt einen ausgezeichneten Leumund, SOS wurde auf die akute Notlage von zufällig informierter Stelle aufmerksam gemacht. Wir bitten für die verschämte Familie dringend um finanzielle Hilfe.

Alle Hilfe und Zuschriften nitht an die Redaktion, sondern direkt an SOS-Gemeinschaft, Wien I, Herrengasse 14, Telephon U 20 4 16, Postsparkassenkonto: SOS 94.206. Erlagscheine werden auf Wunsch zugesandt, größere Sachspenden in Wien abgeholt. Wir bitten für Propaganda um Spesenbeiträge.

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