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SOS ruft...

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SOS-Bericht:

1395: „Ehemaliger Fabrikant“: SOS half ausreichend mit Geld, Lebensmitteln und Bekleidung. — 1597: „Alter Förster, beinamputiert“: SOS half mit Bettzeug, Bekleidung und Geld. — 1398: „Witwe mit Töchterl“: SOS konnte die Notlage ausreichend überbrücken. — Allen Spendern recht herzlichen Dank!

SOS-Rufe:

1410: Junge heimatvertriebene Frau ist seit Jahren völlig gelähmt. Sie wohnt mit ihrem 13jährigen Buben und den alten Eltern seit 1945 im Obdachlosenasyl. Ihr Mann hat sie wegen der Lähmung verlassen; da die Ehe gerichtlich nicht geschieden ist, zahlt er keine Alimente. Ab und zu gibt er dem Buben 50 S. Frau und Kind werden von dem 71jährigen Großvater erhalten, der als Hilfsarbeiter wöchentlich 150 S mühsam verdient. Im Asyl genießt die Familie den besten Ruf, sie haben noch nie Hilfe in Anspruch genommen. Nun könnte die Frau sich einer vierwöchigen Kur in einem Spital unterziehen, die weitgehende Besserung der Lähmung verspricht. Die Kasse zahlt 10 S pro Tag, 840 S müßten aufgebracht werden. SOS bittet herzlich darum.

1412: Zweiunddreißigjähriger Mann leidet seit seinem vierten Lebensjahr an Knochen-Tbc. Nach unsagbar mühsamen Behandlungen, und unter Aufbringung aller Willenskraft ist er seit zwei Jahren arbeitsfähig und hat eine Lehre als zahntechnische Hilfskraft absolviert. Seit 1. April ist er Dentistengehilfe mit einem Monatsgehalt von 920 S. Nun soll er einen technischen Assistentenkurs besuchen, der 1100 S kostet. Er hat Frau und zwei Kinder von seinem Gehalt zu erhalten und kann das Geld nicht aufbringen. Für sein berufliches Fortkommen ist aber der Kurs unbedingt nötig. SOS bittet um Hilfe.

1413: Ungarische Flüchtlingsfamilie befindet sich in schwerer Not. Der Vater ist Agraringenieur und ohne Arbeit. Ein Sohn ist Gastarzt und hat nur das Stipendium der Gemeinde. Eine Tochter ist arbeitslos, und die jüngste Tochter hat eine Schneiderinnenschule in Linz absolviert. Da sie an die Schule noch 1400 S schuldet, bekommt sie kein Zeugnis und ohne Zeugnis keine Stellung. Ihr Bruder will tatkräftig mithelfen, diese Schuld abzuzahlen, kann es aber nicht allein leisten. SOS bittet um Mithilfe.

Alle Hüfe und Zuschriften nicht an die Redaktion, sondern direkt an die SOS-Gemeinschaft. Wien I, Herrengasse 14, Telephon U 20 4 16, Postsparkassenkonto SOS 94.206. Erlagscheine werden auf Wunsch zugeschickt. Wir bitten um Spesenbeiträge.

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