Dieser FURCHE-Text wurde automatisiert gescannt und aufbereitet. Der Inhalt ist von uns digital noch nicht redigiert. Verzeihen Sie etwaige Fehler - wir arbeiten daran.
S0S ruft
SOS-Rufe
SOS 1000: Sechsundsechzigjähriger Flüchtling aus Jugoslawien, der fünfzehn Jahre Prokurist einer großen Firma war und nach Verlust aller Habe trotz eines schweren Leidens als Landarbeiter in Österreich sein Brot verdiente, ist dauernd arbeitsunfähig geworden. Infolge häufiger Erkrankungen fehlen dem alten Mann jetzt fünfzig Arbeitswochen für die Gewährung der Rente. Er könnte diese Rente nach dem neuen Sozialversicherungs . Neuregelungsgesetz ankaufen, wenn ihm 350 S zur Verfügung gestellt würden. Der vom Schicksal hart mitgenommene Mann hat bisher noch nie Hilfe in Anspruch genommen. Er lebt in einem Lager und ist jetzt ganz mittellos. SOS bittet für ihn um finanzielle Hilfe für den Rentenankauf sowie um Kleidung und Wäsche — er ist 1.76 groß — und um Schuhe (Gr. 45).
SOS 1002: FttnfundsiebzigIährige ehemalige Kassierin, ledig, bezieht eine Rente von 529 S. Davon muß sie auch ihre neunundsiebzigjährige Schwester, die mit ihr zusammen wohnt, erhalten. Die Schwester bekommt nur 120 S Fürsorgeunterstützung. Vor vier Monaten wurde die Frau vom Gehimschlag getroffen und ist seither gelähmt. Die Schwester pflegt sie. Sie bittet um einen gepolsterten festen Stuhl mit Annstützen und geraden Beinen, damit ein Zimmerfahrstuhl angefertigt werden kann. Die Räder sind vorhanden. Wer kann helfen! •
SOS-Bericht
985 „Altes Ehepaar": Die Schulden, die ihnen durch die Wechselstromumschaltung erwachsen sind, wurden beglichen. Auch mit Kleidung und Lebensmitteln konnte ihnen geholfen werden.
987 „Mechanikergehilfe mit zwei Kindern“: Der Familie, die durch die Krankheit des Vaters in Not geraten ist, konnte mit Lebensmitteln und Geld geholfen werden.
989 „Sudetendeutsche Flüchtlingsfamilie“: Der Familie, die durch den Tod des Großvaters und den Entzug geliehener Möbel in eine verzweifelte Situation geraten ist, konnte eine namhafte Geldhilfe vermittelt werden.
Allen Helfern herzlichen Dankl
Alle Hilfe nichtandieKedaktlon des Blattes, sondern direkt an S O S-Gemeinschaft für Soforthilfe, Wien I, Herrengasse 14 1. Tel. U 20 416, Postscheckkonto: SOS 94.206. Erlagscheine werden auf Wunsch zugeschickt. Wir bitten auch um Spesenbeiträge.
Der tausendste SOS-Ruf
In dieser Woche hat die SOS-Gemeinschaft in Wien ihren tausendsten SOS-Rur ausgesendet. Die Einrichtung dieser Hilferufe ist in Österreich bereits populär. Sie erscheinen jede Woche in achtundzwanzig Zeitungen und werden von den beiden Rundfunksendern übernommen. Auch zwei Schweizer Blätter stellten sich der SC j- Gemeinschaft zur Verfügung. Seit ihrer Gründung im Jahre 1950 hat „SOS" Geld- und Sachhilfe im Gesamtwert von rund vier Millionen Schilling vermittelt. Uber 20.000 Betreute werden in der Kartei gezählt. Trotz der erstaunlichen Höhe der Mittel, die der SOS-Gemeinschaft aus allen Kreisen der Bevölkerung zufließen, können lange nicht alle Bedürftigen in ausreichendem Maße unterstützt werden. Daher bittet die Gemeinschaft immer wieder ihre Freunde und Leser: „Tut etwas!“
Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.
In Kürze startet hier der FURCHE-Navigator.
Steigen Sie ein in die Diskurse der Vergangenheit und entdecken Sie das Wesentliche für die Gegenwart. Zu jedem Artikel finden Sie weitere Beiträge, die den Blickwinkel inhaltlich erweitern und historisch vertiefen. Dafür digitalisieren wir die FURCHE zurück bis zum Gründungsjahr 1945 - wir beginnen mit dem gesamten Content der letzten 20 Jahre Entdecken Sie hier in Kürze Texte von FURCHE-Autorinnen und -Autoren wie Friedrich Heer, Thomas Bernhard, Hilde Spiel, Kardinal König, Hubert Feichtlbauer, Elfriede Jelinek oder Josef Hader!