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SOS ruft...

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SOS-Bericht ' 1176: „66jähriger Flüchtling mit kranker Frau“: SOS half mit Geld, Lebensmitteln und Bekleidung.

1180: „Heimatvertriebenes Ehepaar“: Wir vermittelten die benötigte Summe für den Zahnersatz.

1181: „Häusler von Unglück und Krankheit verfolgt“: SOS konnte eine große Summe überweisen.

Allen Spendern herzlichen Dank! Für Holland erhielt SOS bis zum 28. Februar 1953 577.417 S.

SOS-Rufe

1190: Keuschlerfamilie wurde nach dem Krieg völlig ausgeraubt. Die einzige Kuh, die sie sich seither mühsam erwirtschaftetet haben, wurde dieser Tage notgeschlachtet. Wegen Sepsis ist das Fleisch nicht verwendbar. Sie haben keinen Groschen Geld im Haus und nichts, das sie verkaufen könnten. Der 8jährige Bub liefert alles daheim ab, was er durch Ministrieren und Botengänge verdient, sein 3jähriges Brüderl liegt mit schwerer Lungenentzündung. Die Mutter ist völlig abgerackert und wiegt nur mehr 40 kg. Der einzige Bettüberzug ist so schadhaft, daß er nicht mehr geflickt werden kann. Die Ortsbewohner sind sehr arm. Da die Gemeinde vier Tage in der Hauptkampflinie lag, haben sie sehr viel verloren. SOS bittet um finanzielle Hilfe, um Lebensmittel, Bettzeug, Bettwäsche und Bekleidung für die beiden Buben.

1195: Heimatvertriebene Kriegswitwe aus Breslau, evangelisch, schlägt sich mit drei Kindern mühselig durchs Leben. Sie hat eine Fürsorgeunterstützung von 524 S. Sie leidet an einer ständig fließenden Darmfistel und wohnt in einer sehr schlechten Baracke. 17 Familien benützen gemeinsam eine Latrine. An vielen Stellen regnete es durch das Dach in ihren Raum! Ihre Eisenbetten haben sie aus einem Abfallhaufen geholt, die Strohsäcke sind völlig hin. Die Kinder sind sehr gut erzogen und gescheit. Durch Botengänge verdienen sie das ganze Schulmaterial. Der Aelteste ist Lehrling und liefert sein ganzes Entgelt (80 S) daheim ab. Sie haben kein Stück Bettwäsche, es fehlt an Bettzeug, Decken, Küchengeschirr. Die Kinder brauchen notwendig Schuhe, Wäsche und Bekleidung (Buben 16 und 12, Mädchen 13 Jahre alt). SOS bittet um reichliche Hilfe und um Geld für Stromschulden.

1196: 40jährige Frau verlor durch einen Unfall beide Beine. Sie hat eine kleine Unfallsrente und wird von ihrer Schwester gepflegt, die über keinerlei Einkommen verfügt. Die Frau benötigt dringend ein Zimmercio (Leibstuhl). SOS bittet herzlich darum.

Alle Zuschriften und Hilfe nicht an die Redaktion, sondern an SOS-Gemeinschaft, Wien I, Herrengasse 14, Tel. U 20 4 16, Postscheckkonto: SOS 94.206. Erlagscheine werden auf Wunsch zugeschickt. Wir bitten herzlich um Spesenbeiträge.

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