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SOS ruft...

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Hollandhilfe

SOS erhielt bis zum 21. Februar abends 525.068 S für Holland. Wir bitten zu entschuldigen, daß die Hollandspenden wegen Arbeitsüberlastung nicht bedankt werden können.

SOS-Bericht

1169: „Uhrmacher im Gebirge“: Es konnte mit Geld und Bekleidung sehr reichlich geholfen werden. — 1172: „Hilfsarbeiter auf dem Land“: SOS konnte das Geld für den Streckfußverband überweisen. — 1175: „Kriegsinvalider mit vier Kindern“: Es wurde mit Geld, Lebensmitteln und Bekleidung reichlich geholfen. Allen Spendern herzlichen Dank!

SOS-Rufe

1185: Hilfsarbeiter hat für sieben minderjährige Kinder zu sorgen. Infolge einer Kriegsverletzung kann er nur leichte Arbeiten leisten. Der Verdienst ist entsprechend gering. Seine Frau hat eine Nierenbeckenentzündung und ein schweres Herzleiden. Das Jüngste, ein dreijähriges Mäderl, kam nach sehr schwerer Geburt blind auf die Welt. Die Mutter soll nur liegen und nicht arbeiten. Das ist aber bei den vielen Kindern unmöglich. Dazu kommen noch die schweren Sorgen um das tägliche Brot und um Bekleidung. SOS bittet dringend um finanzielle Hilfe, damit die brave Frau auf Erholung fahren kann.

1188: Witwe eines Eisenbahners hat für drei Kinder (10, 5 und 3 Jahre alt) zu sorgen. Sie wohnt mit den Kindern in einer sehr schlechten Baracke. Durch ungeheuren Fleiß und eiserne Sparsamkeit hat der Mann einen Pachtgrund erworben, und mit der Frau begonnen, ein Steinhäuschen darauf zu errichten. Im August vorigen Jahres verunglückte er durch den Einsturz einer Mauer tödlich. Er war noch 15 Stunden bei vollem Bewußtsein und nahm seiner Frau das Versprechen ab, für die Kinder das Haus weiterzubauen. Die Arbeitskameraden stellten in ihrer Freizeit ganz unbezahlt den Rohbau fertig. Sie wollen unbedingt weiterhelfen, aber jetzt fehlt Geld für weheres Baumaterial. Von ihrer Rente zahlt die Frau monatlich noch Notars- und Begräbniskosten ab (500 S). Sie bittet SOS dringend um ein Darlehen, um endlich fertig werden zu können. Die Kinder sind infolge der schlechten Barackenwohnung krank. Die Frau hat den allerbesten Leumund. SOS bittet um finanzielle Mithilfe.

1189: Hilfsarbeiter hat für vier minderjährige Kinder zu sorgen. Durch häufige Krankheit erlitt er einen großen Verdienstentgang. Er hat nur mehr ein Drittel des Magens, den Fuß gebrochen, Zehen gequetscht, Augen- und Halsoperationen hinter sich. Die ganze Familie haust äußerst ärmlich in einem nassen Zimmer, die Küche hat nicht einmal ein Fenster. Da sie seit vielen Jahren keine Bekleidung mehr nachschaffen konnten, sind die Hosen und Röcke der Buben über und über geflickt. Sie besitzen keine Bettwäsche, an Geschirr haben sie drei Teller. Die Landesfürsorge hat die Angaben überprüft und bestätigt, kann aber auf Grund der vorgeschriebenen Richtsätze nicht helfen. SOS hat bereits Bekleidung geschickt und bittet zur Abdeckung der Lebensmittelschulden um finanzielle Hilfe.

Alle Hilfe und Zuschriften nicht an die Redaktion des Blattes, sondern direkt an die SOS-Gemeinschaft für Soforthilfe, Wien Ei Herrengasse 14/1. Telephon U 20 4 16, U 28 4 21, Postscheckkonto: SOS 94.206. Erlagscheine werden auf Wunsch zugeschickt. Wir bitten um Spesenbeiträge.

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