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SOS ruft...
SOS-Bericht
1287: „Greiser Flüchtlingsarzt“: SOS übermittelte einen fast neuen, modernen Hörapparat und finanzielle Hilfe.
1289: „Mittelstandsfamilie mit sechs Kindern“: SOS konnte den Zinsrückstand begleichen.
1292: „Flüchtlingsfamilie in ischrecklicheh Verhältnissen“: SOS konnte mit Bekleidung und Geld helfen.
SOS-Rufe 1302: Damenschneiderrrfeisterin, Witwe, kam <Is Flüchtling vor einigen Monaten ohne Groschen und Gepäck über die Grenze. Bei einer 80jährigen Dame erhielt sie für Pflege freie Kost, Unterkunft und ein monatliches Taschengeld von 40 Schilling. Nun fährt diese alte Frau längere Zeit auf Erholung und kann sie nicht mitnehmen. Sie will daher wieder selbtständig arbeiten, hat ein Zimmer gefunden, für den Zins bekam sie von SOS 150 Schilling. Sie hat aber gar nichts. SOS bittet daher um einen Tisch, einen Kasten, Sessel, Bett, Spiegel für die Kunden sowie um finanzielle Hilfe für Kleinigkeiten.
1305: Heimatvertriebener Hilfsarbeiter, ehemaliger Lokführer, haust mit Frau und drei schulpflichtigen Kindern in einem 11,9 m2 sehr feuchten Loch. Die Betten stehen übereinander und verfaulen buchstäblich. Die Frau arbeitete als Bedienerin, bis sie gesundheitlich zusammenbrach. Jetzt erwartet sie noch das vierte Kind.
Da der Verdienst so gering ist, daß er gerade noch fürs Essen reicht, befindet sich die Familie in einer furchtbaren Lage. Sie haben keinen Platz für das Neugeborene, wissen nicht einmal, wo sie die Windeln hinhängen sollen. Sie haben keine Babywäsche, es fehlt ihnen an Bekleidung und Lebensmitteln. Beim Wohnungsamt sind sie als Elendsfall gemeldet und haben Dringlichkeitsstufe 1 b. Diese Familie muß zugrundegehen, wenn nicht rasch geholfen wird.
1306: „Bin Invalider, 60 Prozent erwerbsunfähig, ein kleiner Bergbauer, habe acht Kinder, darunter ein Mädel mit 19 Jahren. Sie hat eine Oberschenkelprothese, die erneuert werden muß. Die neue kostet 2600 Schilling. Die Frau kam aus dem Krankenhaus, ich soll 4000 Schilling zahlen. Verdienen kann ich mir auch nichts mehr. Die Rente, 700 Schilling, brauch' ich fürs Haus, zum Einkaufen.“ — Die Erhebung bestätigte diese Angaben. Die Familie ist nur teilweise mitversichert. Der Ernteertrag ist sehr gering. SOS bittet um einen finanziellen Beitrag für diese brave, sehr ordentliche Bergbauern-familie.
Allen Spendern recht herzlichen Dank!
Alle Hilfe und Zuschriften nicht an die Redaktion, sondern direkt an SOS-Gemeinschaft, Wien I, Herrengasse 14, Tel. U 20-4-16, Postscheckkonto: SOS 94.206. Erlagscheine werden auf Wunsch zugeschickt. Wir bitten um Spesenbeiträge.
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