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SOS ruft...
Hollandhilfe
SOS erhielt bisher für die Opfer der Hollandkatastrophe 610.000 S.
SOS-Rufe
1197: 60jährige Berufsmusikerin hatte früher ganz Europa bereist und kann jetzt wegen eines schweren Gehörleidens keine Beschäftigung finden. Ihr kostbares Instrument mußte sie verkaufen, um einige Jahre leben zu können. Ihre kleine Wohnung ist sehr ärmlich eingerichtet, die Fenster sind mit Holz vernagelt. Um eine Sozialrente wurde eingereicht, die Erledigung wird noch längere Zeit dauern. SOS bittet zur Ueber-brückung um finanzielle Hilfe.
1202: 34jährige Frau lebt mit ihrem sechsjährigen Kind und der alten Mutter in bitterster Not. Die Mutter hat nach ihrem gefallenen Sohn 254 S Elternrente. Von der Fürsorge bekommt die junge Frau nur eine einmalige Aushilfe von 250 S. Der Kindesvater ist im Ausland. Die junge Frau leidet seit Kindheit an den Folgen von Kinderlähmung und trägt an beiden Beinen Stützapparate. Mit einem Selbstfahrer fährt sie von Fabrik zu Fabrik, um Arbeit zu finden. Aus dem letzten Arbeitsverhältnis fehlen ihr sechzehn Wochen, um die Arbeitslosenunterstützung zu bekommen. Durch Anschaffung einer Strickmaschine könnte sie Heimarbeit bekommen. Einen Teil der Kosten hat sie sich sehr mühsam votu Mund abgespart. Es fehlen ihr noch 400 S, und die drückende Not hätte endlich ein Ende. SOS bittet darum.
1203: 24jährige Vollwaise, nervenkrank, hat bei einer sehr zänkischen alten Frau eine armselige
Schlafstelle. Sie wird in der ganzen Umgebung als sehr anständig, nett und äußerst arm geschildert. Von der Fürsorge bezieht sie 287 S. Das Leben ist für die Arme eine QuaL Tagsüber irrt sie in der Stadt herum und fürchtet sich vor dem Heimkommen. Nun bekäme sie in Hauptmiete einen Einzelraum, müßte aber 300 S Ablöse bezahlen. Die Ruhe und Geborgenheit eines eigenen Zimmers würde ihren Lebensmut stärken und das Leiden sehr günstig beinflussen. Nach einiger Zeit könnte sie wieder arbeiten und selbst auf eigenen Füßen stehen. Von der Fürsorge wurde ihre Bitte um Hilfe abgelehnt. SOS bittet um ein Bett mit Matratzen, um einen Kasten, einen Tisch, zwei Sesseln und um 300 S.
SOS-Bericht
1185: „Hilfsarbeiter mit sieben minderjährigen Kindern“: SOS konnte mit sehr viel Bekleidung, Lebensmittel und Geld helfen.
1188: „Witwe eines Eisenbahners mit drei Kindern“: SOS übermittelte zunächst sehr viel Bekleidung. Wir hoffen, auch finanziell weiterhelfen zu können.
1189: „Hilfsarbeiter mit vier Kindern, häufig krank gewesen“: SOS hat mit sehr viel Bekleidung und einer größeren Summe geholfen.
Allen Spendern herzlichen Dank!
Alle Hilfe nicht an die Redaktion, sondern direkt an SOS-Gemeinschaft, Wien I, Herrengasse 14, Tel. U 20 4 16, Postsparkassenkonto SOS 94.206. Erlagscheine werden auf Wunsch zugeschickt. Wir bitten dringend um Spesenbeiträge.
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