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SOS ruft...

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SOS-Bericht 1197: „60jährige Berufsmusikerin“: Es konnte ausreichend geholfen werden.

1201: „Strickapparat für kindergelähmte Frau“: Das Geld für die Anschaffung des Apparates wurde von der Fürsorge und SOS zusammen aufgebracht und übermittelt.

1202: „Nervenkranke Vollwaise“: Das Mädchen bekam mit unserer Hilfe die Hauptmietrechte für ein Zimmer. Sie wird in Kürze einziehen und die Möbel von SOS bekommen.

SOS-Rufe

1211: Flüchtling, Vater von drei Mädchen (12, 10, 8 Jahre alt), wurde von der Wirtschaftsorganisation einer Besatzungsmacht aus durchsichtigen Gründen ohne Abfertigung und Kündigungsfrist entlassen und aus der Dienstwohnung delogiert. Er haust jetzt mit Frau und Kindern in einer primitiven Notunterkunft, die er Ende des Monats räumen muß. Die Arbeitslosenunterstützung beträgt alle 14 Tage 370 S ohne Kinderbeihilfe. Seine Mädchen werden in der Erhebung als Muster der Wohlerzogenheit und Gepflegtheit geschildert. Sie sind aber sehr unterernährt und ganz durchsichtig zart. Die ganze Familie hat einen sehr guten Ruf. Der Mann ist Fachmann in der Landwirtschaft und könnte gegen Erlag eines verhältnismäßig kleinen Betrages ein« Pacht übernehmen. SOS bittet um finanzielle Hilfe zu einer neuen Existenzgründung.

1215: Neunundsiebzigjährige Rentnerin, Witwe, hat bis zum 74. Lebensjahr noch Wäsche gewaschen. Nun geht es nicht mehr. Sie erlitt einen Schlaganfall, bekam Kopfgrippe und kann kaum mehr das Haus verlassen. Herzbeschwerden und Kniegelenksentzündungen quälen sie sehr. Ihre Rente beträgt 277 S. Infolge der hohen Kosten für Brennmaterial ist sie seit Jänner den Zins schuldig (150 S). Trotzdem mußte sie frieren, sie bittet um eine warme Decke, eine Wolljacke und um etwas Geld.

1217: Achtzehnjähriger Bursch leidet seit dem ersten Lebensjahr an den Folgen von Kinderlähmung. Er kann sich nur mühsam auf zwei Stöcken fortbewegen. Sein Vater ist in Theresien-stadt umgekommen. Eine Rente wurde beantragt, die Erledigung wird erst in vielen Monaten erfolgen können. Er besucht jetzt eine Schneider-schule. Bisher konnte seine Mutter die Kosten von ihrem sehr kleinen Einkommen noch tragen (570 S). Nun wurden die Kosten aber um 150 S im Monat erhöht. Da von ihrem Einkommen beide leben müssen, kann sie die zusätzlichen Kosten nicht aufbringen. Nach drei Monaten ist er fertig und kann dann selbst sein Brot verdienen. SOS bittet um finanzielle Hilfe.

Allen Spendern herzlichen Dank!

Alle Zuschriften und Hilfe nicht an die Redaktion, sondern an SOS-Gemeinschaft, Wien I, Herrengasse 14, Tel. U 20 4 16, Postsparkassenkonto: SOS 94.206. Erlagscheine werden auf Wunsch zugeschickt. Wir bitten um Spesenbeiträge.

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