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SOS ruft...

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SOS-Berlcht

1087 „Jurist mit Herzmuskelentzündung und Leberabszessen": Wir duriten ausreichend hellen. — 1088 „60jährlger Apotheker": Wir konnten alle benötigte Bekleidung vermitteln. — 1009 „Hausgehilfin“: Wir konnten ausreichend helfen. — Allen Spendern herzlichen Dankl

SOS-Rufe

SÖS 1110: 60jähriger Chemiker kann keine Arbeit finden. Seine Betriebsstätte wurde 1945 mit allen Maschinen zerstört. Von der Fürsorge erhält er monatlich 150 S. Damit kann er nicht leben. So geht er zu ehemaligen Kameraden um ein Essen betteln. Er hat schon einmal einen Selbstmordversuch unternommen. Jetzt ist er wieder ganz am Ende. Er hat keinen anständigen Anzug mehr. SOS bittet dringend um finanzielle Hilfe und um die Vermittlung eines Postens (Buchführung, Stenotypie, e's Portier oder Magazineur).

SOS 1112: Heimatvertriebener Dr. Jur., als Frontoffizier im ersten Weltkrieg sehr schwer verwundet, lebt mit Frau und zwei Mädchen, 10 und 11 Jahre alt, ln sehr schwierigen Wohnverhältnissen. Er muß in der Hauptstadt eines Bundeslandes lebejn, die Frau 50 km von ihm in einem anderen Ort und die beiden Mädchen wieder woanders. Die Frau leidet an unheilbarer Spondylose der Wirbel, versucht aber nach Kräften mitzuverdienen. Durch die Kriegswirren war die Familie schon ganz auseinandergerissen und fand sich erst nach drei Jahren wieder. Jetzt möchten sie auch endlich zusammen leben können. Darum hat der Mann auf gepachtetem Grund selber eine kleine Wohnbarache aufzustellen begonnen. Sie könnten vor Weihnachten noch einziehen, wenn SOS 1000 S für die Lichtinstallation und zur Beschaffung von Kochgeschirr beiträgt.

SOS 1113: 68jähriger Staatenloser, alt- österreichischer Offizier, heimatvertrieben, arbeitete zwei Jahre lang ln einer Gemeinde als Dolmetsch. Dann wurde der Posten aufgelassen und er ging als Hilfsarbeiter aui den Bau. Da er körperlich die schwere Arbeit nicht durchhalten konnte, wurde er tm Jänner 1951 gekündigt. Bis September 1952 bezog er die Arbeitslosenunterstützung. Als Staatenloser bekommt er keine Notstandsunterstützung. Er ist ganz allein und steht buchstälich vor dem Nichts. SOS bittet um finanzielle Hilfe und um Lebensmittel.

Alle Hilfe und Zuschriften n i c h t an die Redaktion des Blattes, sondern direkt an SOS-Gemelnschaft für Soforthilfe, Wien I, Herrengasse 14/1. Tel. U 20 4 16. Postscheckkonto: SOS 94.206. Erlagscheine werden auf Wunsch zugeschickt. Wir bitten auch um Spesenbeiträge.

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