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SOS ruft
SOS-Rufe
SOS 1030: Neununddrcißigjährige Frau lebt mit elfjährigem Buben und dreizehnjährigem Mädchen von 581 S Rente, einschließlich der Kinderbeihilfe. Der Vater staib im vorigen Jahr zu Weihnachten an Lungenkrebs. Beide Kinder stehen unter der Kontrolle der TBC-Fürsorge. Sie sind stark unterernährt. Die Mutter bittet vor allem um Arbeit: Bedienung, Hilfs- oder Heimarbeit. Sie wurde von öffentlichen Stellen sehr empfohlen. Wir bitten besonders um Lebensmittel, Geld und Kinderbekleidung.
SOS 1032: Neunundvierzigjährige Frau stürzte vor zehn Jahren acht Meter tief von einem Gerüst. Sie zog sich eine Wirbelsäulenverkrümmung zu. Üm ihren Sohn betreuen zu können, verließ sie vorzeitig das Spital. Deshalb erhält sie keine Unfallrente. Sie lebte von der Hilfe ihres jungverheirateten Sohnes, derzeit arbeitslosen Hilfsarbeiters. — Am 8. September starb nun ihr zweites Kind, ein achtjähriger Bub, an Herzlähmung. Alle Haus- parteien trugen gemeinsam die Begräbniskosten. Für das Grab sind noch 200 S offen. Wir wollen ihr einmal gründlich helfen und bitten um Geldspenden.
SOS 1033: Vierundzwanzig jähriger Volksdeutscher Student. Flüchtling, kam nach mehrjähriger Gefangenschaft nach Österreich und arbeitete bis 1950 als Hilfsarbeiter. Bei einer Reihenuntersuchung stellte man offene TBC fest. Er ist nun aus der Heilstätte entlassen worden, bleibt aber bis September nächsten Jahres arbeitsunfähig. Vorläufig erhält er eine Fürsorgeunterstützung von 200 S monatlich. Die Arbeitslosenunterstützung ist abgelaufen. — Seine Frau hat bis zu ihrer Niederkunft im Jänner 1952 als Hausgehilfin gearbeitet, findet jetzt mit dem Säugling keine geeignete Arbeit. Wir bitten um eine finanzielle Überbrückungshilfe, bis die Dauerfürsorge bewilligt ist, um Lebensmittel und einen Herrenwintermantel (1,77 groß, schlank).
SOS-Bericht
1010 „Einundsiebzigjähriger Professor“: wir konnten ausreichend mit Geld helfen.
1014 „Altes krankes Ehepaar": alle benötigte Bekleidung und Bettwäsche wurde zugesandt.
1015 „Hilfsarbeiter mit zehn Kindern": wir danken herzlich für sehr zahlreiche Spenden. Der Familie wurde grundlegend geholfen.
Allen Spendern herzlichen Dank!
Alle Hilfe nicht an die Redaktion des Blattes, sondern direkt an S O S-Gemeinschaft für Soforthilfe, Wien I, Herrengasse 14 1. Tel. U 20-4-16, Postscheckkonto: SOS 94.206. Erlagscheine werden auf Wunsch zugeschickl. Wir bitten auch um Spesenbeiträre.
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