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SOS ruft...

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SOS-Bertcht

971: „Armer Mann mit 10 Kindern : Der Familie konnte ausgiebig geholfen werden. 6 Paar Schuhe und Hausschuhe, 2 Anzüge, 4 Knabenhosen und Pullover, 8 Mädchenkleider, Schoßen, Pullover, Schürzen, Herrenhemden und diverse Unterwäsche wurden gespendet. Ein ansehnlicher Geldbetrag und zwei große Pakete mit Lebensmitteln sind ebenfalls übermittelt worden. 973 „Erika, 9 Jahre alt": Das Kind konnte für vier Wochen auf Erholung geschickt werden. — 974 „Mutter mit 3 Kindern": Es wurden mehrere Strickmaschinen gespendet, so daß in einer Reihe weiterer Fälle ebenfalls geholfen werden konnte. — 975 „Volksdeutscher Kriegsversehrter": Der Erholungsaufenthalt wurde finanziert. Auch die nötige Ausstattung hat er bekommen. Allen Helfern herzlichen Dankl

SOS-Rufe

SOS 985: Altes Ehepaar, 84 und 77 Jahre, fristet das Dasein mit einer Rente von 422 S. Davon müssen sie allein 110 S Zins zahlen. Zum Monatsende hungern sie meist Nun wurde in dem Hause eine Lichtumschaltung vorgenommen, deren Kosten die Hauspartelen anteilsmäßig tragen müssen. Sie bekamen Raten eingeräumt, sind aber trotzdem nicht imr stände, den Zahlungen nachzukommen. Der Mann hat einen Anzug verkauft, jetzt sind sie noch 150 S schuldig. Sie hatten niemals Schulden und sind ganz verzweifelt, Wer hilft?

SOS 987: Mechanikergehüfe, Familienvater mit 2 Kindern, 48 Jahre alt, Ist seit 1946 lungenkrank und arbeitsunfähig. Derzeit liegt er in einer Heilstätte. Seine Frau und die beiden 12jährigen Buben leben von einer Invalidenrente, derzeit rund

500 S einschließlich Kinderbeihilfen, und einer sehr geringen Tbc-Hilfe. Beide Kinder sind infiziert, das eine kam vor kurzem erst aus der Heilstätte. Die Frau mußte sich einer Operation unterziehen und ist jetzt nicht in der Lage, etwas dazuzuverdienen. Die Familie wird in der Umgebung als besonders nett und äußerst hilfsbedürftig geschildert. Wir bitten für die nächste Zeit, bis der Mann wieder heimkommt und sich damit die Rente wieder erhöht, um finanzielle Hilfe und um Lebensmittel.

SOS 989: Sudetendeutsche Flüchtlingsfamilie ln Not. Die Frau war Lehrerin, der Mann — einst in guten Verhältnissen — ist schon sechs Jahre lang Nachtwächter ln eineT kleinen Fabrik. Er hat nur einen geringen Verdienst. Davon muß er für die vier Kinder (Buben 5, 12, Mädchen 6, 10 Jahre) und die alten Eltern sorgen. Der Vater war Ingenieur, kam aus langer Gefangenschaft krank nach Hause und ist nun gestorben. Durch den Todesfall und den Entzug geborgter Möbel ist eine verzweifelte Situation entstanden. Die Frau arbeitet unmenschlich, in der Landwirtschaft und beim Holzschlägern. Die Mutter ist krank und kann ihr gar nicht behilflich sein. Eine 67jährige Rentnerin, selbst Flüchtling und arm, wandte sich für sie an SOS. Wir bitten um finanzielle Hilfe und Lebensmittel. Auch Bettzeug wäre nötig. Wer hilft?

Alle Hilfe nicht an die Redaktion des Blattes, sondern direkt an SOS-Gemeinschaft für Soforthilfe, Wien I, Herrengasse 14/1. Telephon U 20 4 16, Postscheckkonto SOS 94.206. — Erlagscheine werden auf Wunsch zugeschickt. Wir bitten auch um Spesenbeiträge.

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