SOS ruft

SOS-Rufe

1018 „Kriegsversehrter ohne Rente: es konnte mit Geld, reichlicher Kinderkleidung und Lebensmitteln geholfen werden. — 1019 „Nervenkranker Rentner“: die erbetene Bekleidung und Geld für Brennmaterial wurden überwiesen. — Allen Spendern herzlichen Dank!

SOS 1037: Hilfsarbeiter, staatenlos, liegt seit einem Jahr in einer Lungenheilstätte. Seine Frau lebt von einem Krankengeld von 78 S wöchentlich und 315 S monatlich Kinderbeihilfe. Am 6. November wird sie das letzte Krankengeld erhalten. Die Kinder sind vier, drei und ein Jahr alt, so daß sie unmöglich einer Arbeit nachgehen kann. Die Frau ist nicht imstande, den Kindern Winterkleidung zu besorgen. Oft fehlt es an den nötigsten Lebensmitteln. Die beiden älteren Kinder haben eine Lungeninlektion und sind sehr unterernährt. SOS bittet um Lebensmittel, Kinderkleidung und um finanzielle Hilie.

SOS 1038: Vierzigjährige Frau verlor vor einigen Wochen ihren Mann durch einen Verkehrsunfall. Die Witwenrente wurde eingereicht, die Erledigung dauert aber noch einige Zeit. Von der Fürsorge erhielt sie einen Vorschuß von 400 S. Damit kann sie mit ihren drei Buben (elf Jahre und Zwillinge, fünf Jahre alt) nicht durchkommen. Sie wohnt in Untermiete und zahlt 100 S Zins. Wir bitten um Lebensmittel und Geld zur Überbrückung,

SOS 1040: Maurer, Vater von acht Kindern, kam vor drei Wochen mit schwerer Darmentzündung ins Krankenhaus und wird dort längere Zeit verbleiben müssen. Die Kinder sind sieben Monate bis zehn Jahre alt. Die Familie wuTde aus der Heimat vertrieben und haust jetzt in einer Kellerwohnung mit geborgten und geschenkten Möbeln. Der Mann verdiente in der Woche 350 bis 380 S. Damit konnten sie gerade durchkommen. Jetzt beträgt aber das Krankengeld nur 130 S, Ein Anspruch auf FUrsorgeunterstützung besteht nicht. Damit können sie unmöglich existieren. Beim Kaufmann sind schon 600 S Schulden aufgelaufen. Die Kinder werden in den Betten nicht warm, weil sie nichts zum Zudecken haben. Sie haben überhaupt keine Leintücher und Bezüge. Es kann alles gebraucht werden. Die Familie ist lür jede Hilfe sehr dankbar. SOS bittet vor allem um Bettzeug, Bettwäsche, Geschirr, Lebensmittel und Geld.

Alle Zuschritten und Hilie nicht au dieRedaktion des Blattes, sondern direkt an SOS-Gemeinschaft für Soforthilfe, Wien I, Herrengasse 14 1, Telephon U 20 4 16. Postscheckkonto: SOS 94.206. Erlagscheine werden auf Wunsch zugeschickt. Wir bitten auch um Spesenbeiträge.

Zweiter Jahresbericht 1951 52

Das vergangene Arbeitsjahr brachte eine Konsolidierung und einen weiteren Ausbau der bis. herigen Erfolge. Die fflrsorgerisdie Arbeit wurde durch die Mitarbeit von Fachleuten und eine enge Zusammenarbeit mit den Behördep gut ausgebaut. Notwendige Spezialisierungen wurden durchgeführt.

Zu 25 Zeitungen wurden 3 neue gewonnen. Die ; Zahl der Betreuten hat sidi auf rund 22.000 erhöht, die Angehörigen nicht mitgerechnet. In jedem Falle wurde eine genaue Erhebung durchgeführt.

Etwa 30 Prozent der Hilfesuchenden mußten abge- lehnt werden. Leistungen: Geldhilfe (um das Doppelte gestiegen) 1,341.810 S; Bekleidung —

6156 Hilfsbedürftige wurden mit Bekleidung ausgestattet, Wert pro Person mindestens 300 S, dazu Wäsche usw. t,846.800 S; 935 Pakete wurden ver- |j schickt, Wert 500 S, 367.500 S; Möbel — 753 größere Möbelstücke wurden abgeholt und zugeführt, Wert -

etwa 75.300 S; ferner wurden 6 Nähmaschinen, f

16 Fahrstühle für Kranke, 23 größere Heilbehelfe gegeben, Wert 31.500 S; Lebensmittel, nur hochwertige Ware, wurden 6900 kg verausgabt, Obst j und Kartoffeln nicht mitgerechnet, 52.460 S; Gesamt 3,716.370 S. Ferper wird eine kostenlose Rechtsberatung jeden Donnerstag von 17.30 Uhr bis 19.30 Uhr durchgeführt. Zwei Arzte betreuen alle anfallenden Krankenfälle. Für die Gehälter und diverse Spesen kam die Caritas Wieu auf. Haupt- j amtlich arbeiten fünf Angestellte und ein Arbeiter, ein Großteil der Arbeit wird von freiwilligen Helfern bewältigt.