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SOS ruft…

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SOS-Bericht

817 „Verarmte Baronin“: SOS wird einen Teil der Kosten für den Krankenfahrstuhl Übernehmen. — 918 „Mutter eines 4jährigen Mädchens“: Sie wurde von privater Seite eingeladcn, mit dem Kind zur Erholung fUr einen Monat auis Land zu kommen und ist bereits abgereist. — 921 „29jährlges Mädchen“: Die benötigten Medikamente wurden von mehreren Seiten gespendet, so daß ausreichend geholfen werden konnte. Wir konnten ihr auch ein neues Paar Schuhe und Wäsche übermitteln.

Allen Helfern herzlichen Dankl

SOS-Rufe

SOS 937: 40jährige Tochter eines ehemaligen Chefingenieurs leidet seit ihrem ersten Lebensjahr an den Folgen einer Kinderlähmung. Trotz mehrerer Operationen (Muskelverpflanzungen) blieb sie gelähmt. Der Vater hat seinerzeit ein kleines Siedlungshaus gebaut, in dem sie nun beide als Rentner leben. Das Haus ist von Bomben schwer mitgenommen worden. Sie mußten für den Schaden allein aufkommen, sind in Schulden ge. raten, mußten lebensnotwendigen Hausrat verkaufen und ihre Kleidung und Wäsche ins Versatzamt tragen. Sie können jetzt einfach nicht mehr weiter. Finanzielle Hilfe wäre für sie dringend nötig. Wir bitten um Geldspenden.

SOS 940: Schneidergehilfe, der im Betrieb seiner Mutter gearbeitet hat, liegt seit Wochen mit Gehirnhautentzündung im Spital. Seine Frau bekommt wöchentlich 88 Schilling Krankengeld für sich und ihre drei Kinder, Buben im Alter von 12, 11 und 5 Jahren. Sie bezieht keine Kinderbeihilfe, da der Betrieb derzeit stillgelegt ist. Der Vater muß noch einige Monate im Spital bleiben und die Familie ist in größten finanziellen Nöten. Wir bitten um Lebensmittel und geldliche Hilfe.

SOS 942: 24jähflger intelligenter Bursch, strebsam und von gutem Charakter, sucht verzweifelt eine Anstellung. Er war vom siebenten bis zum siebzehnten Lebensjahr bettlägerig (Osteomyelitis). Die wirtschaftlichen Verhältnisse des Elternhauses erlaubten es ihm nicht, eine Berufsschule zu besuchen, doch lernte er in Abendkursen sehr gut Maschinschreiben und Stenographie. Da er keine Arbeit fand, ermöglichte ihm die Fürsorge vor zwei Jahren eine lückenlose kaufmännische Ausbildung an der Fachschule des Landesinvalidenamtes. Er war einer der besten Schüler. Seine kriegsinvaliden Kollegen haben inzwischen fast alle Arbeit bekommen. Ihm aber konnte das Arbeitsamt keine Stelle vermitteln, weil er als Zivilinvallde trotz „Gleichstellungsschein“ . nicht den gleichen Anspruch wie jene hat. Seine eigenen Bemühungen, zahlreiche Offerte und Schreiben an verschiedene Stellen, hatten bisher keinen Erfolg. Er will aber in seinem jugendlichen Alter nicht als Rentner vegetieren, da er gesundheitlich und fachlich die Arbeit eines kaufmännischen Angestellten leisten könnte. Wer verhilft ihm zu einer Existenz?

Alle Hilfe nicht an die Redaktion, sondern direkt an SOS-Gemein- schaft für Soforthilfe, Wien I, Herrengasse 14/1. Tel. U 20 4 16, Postscheckkonto: SOS 94.206. — Erlagscheine werden auf Wunsch zugeschickt. Wir bitten auch um Spesenbeiträge.

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