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SOS ruft...
SOS-Bericht
SOS 529 „Familie mit fünf Kindern*: Der Erholungsurlaub für die Mutter, die infolge Überarbeitung zusammengebrochen ist, ist gesicherte
SOS 535 „84jähriger Puppenspieler“: Er bekam einen Anzug, Hemden und Bettwäsche sowie einen größeren Geldbetrag.
SOS 536 „82jährige Lehrerin“: Wir durften der völlig heruntergekommenen armen Frau Kleidung, Bettwäsche und Lebensmittel übergeben und auch finanziell kräftig helfen.
SOS 538 „Kaufmännischer Angestellter“: Die Untermiete wurde beglichen, wir hoffen, daß er bald wieder Arbeit findet.
Allen Helfern herzlichen Dankl
SOS-Rufe
SOS 653: Mutter von zehn Kindern (drei Buben in der Lehre, zwei Buben und drei Mädchen in der Schule, ein Bub und ein Mädchen vorschulpflichtig) erwartet das elfte Kind. Der Vater, einst in besseren Verhältnissen, war zeitweise ohne Verdienst und arbeitet Jetzt in einer Fabrik. Die Familie lebt in geordneten Verhältnissen, die Kinder werden gut betreut, aber es herrscht größte Armut. Oft können sie sich nicht das nötige Brot kaufen. Sie hatten durch Bombentreffer ihre ganze Habe eingebüßt. Die Mutter bittet um ein Sportwagerl für ihr vierzehn Monate altes Annerl, weil sie den tiefen Kinderwagen für das zu erwartende Kleine braucht. Wir wollen auch mit Decken, Bettwäsche und Geld helfen.
SOS 565: Kriegeiswitwe mW 2 Mädchen (12 und 16 Jahre) kam 1949 mit dem elterlichen Untnehmen, einem kleinen Zirkus, nach Wien. Die Eltern haben inzwischen in
Deutschland eine neue Existenz gegründet — sie blieb mit den Kindern hier, weil sich ihr Aussicht auf Wiederverehelichung bot. Nun hat sie der Mann plötzlich Im Stich gelassen. Da sie nur Gelegenheitsarbeit findet, hat sie keine Kinderbeihilfen. Die ältere Tochter bekommt 80 S Wodienlohn. rivon können sie zu dritt nicht existieren. Die einzige Möglichkeit einer Hilfe besteht darin, ihr die Ausreise zu den Eltern nach Deutschland zu finanzieren. Dort bekäme sie auch eine Rente nach ihrem verstorbenen Gatten. Sie müßte aber auch den Wohnwagen — ihr hiesiges Domizil — mitnehmen. Wir wollen Ausreise und Transport (zirka 1500 S) ermöglichen und bitten um finanzielle Mithilfe.
SOS 572: Invalide des ersten Weltkrieges benötigt dringend ein Stützmieder. Da an zuständiger Stelle die Unterlagen über seine im Kriegsdienst zugezogene Krankheit fehlen, hat er sich vergeblich um eine Invalidenrente bemüht. Das einzige Einkommen ist die Altersrente seiner Frau, 319 S. Das Mieder kostet 660.80 S. Wer trägt zu den Kosten bei?
SOS 573: Volksdeutscher, Student der Technik, liegt seit zwei Jahren lungenkrank im Spital. Er ist dichterisch begabt und möchte gerne deutsche Lyrik ins Bulgarische übertragen. Wer kann ihm Werke von Mörike, Rilke, Hofmannsthal und Trakl schenken?
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Alle Hilfe nicht an Redaktion der „Furche“, sondern direkt an SOS-Gemeinschaft für Soforthilfe, Wien I, Herrengasse 14, Tel. U 20 4 16, Postscheckkonto: 94.206. Erlagscheine werden auf Verlangen zugeschickt. Wir bitten auch um Spesenbeiträge.
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