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SOS ruft...

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SOS-Bericht In den Weihnachtstagen kamen sehr viele Spenden zu SOS. Es war dadurch möglich, für alle Rufe und einige tausend anonyme Fälle ausreichend zu sorgen. Uber vierhundert alte einsame Menschen erhielten zusätzlich ein besonderes Lebensmittelpaket, das durch Pfadfinder ausgetragen würde. Die Familien erhielten besonders reichlich Bekleidung, Lebensmittel und Spielzeug, das von jugendlichen Strafentlassenen für SOS gebastelt wurde. Ein Notspital mit 118 heimatvertriebenen Patienten wurde finanziell betreut, jeder Kranke erhielt ein kleines Geschenk. Allen Spendern herzlichen Dank!

SOS-Rufe

SOS 1116: Heimatvertriebener Viehhirte lebt mit Frau und sieben Mädchen im Alter I von JJi, 14, 13, lL^STZ^ind % Jahr in pri- 1 mitivsten Verhältnissen. Er -Wurde aus seiner Saisonarbeit entlassen und hungert mit den Kindern. Nun kann er am 1. Jänner einen Dauerposten antreten.. Alle Möbel, die er bis jetzt benützte, waren geborgt, und er muß sie zurücklassen. Seine neue Dienstwohnung ist ganz leer. SOS hat bereits die nötigsten Möbelstücke aufgetrieben und bittet um finanzielle Hilfe für die Ubersiedlung.

SOS 1118:. 60jährige Witwe nach einem Oberst, Träger des Maria-Theresien-Ordens, wurde aus der Heimat vertrieben und bringt sich mit einem vierjährigen Enkel mühselig durch. Sie erhält 200 S Fürsorgeunterstützung. Die Eltern des Kindes verdienen - beide in Wien und kümmern sich weder um die alte kränkliche Frau noch um das Kind, die in Kärnten wohnen. Da die Anschrift der Eltern nicht bekannt ist, hofft SOS, sie durch diesen Ruf aufmerksam zu machen. Als Uberbrückung bitten wir dringend um finanzielle Hilfe. Die alte Dame hat sich nicht selbst um Hilfe an SOS gewendet, sondern ein alter Kriegskamerad des Mannes, der selbst ganz verarmt ist.

SOS 1122: Der Leiter eines Jugendamtes ersucht für eine Familie mit elf Kindern im Alter von 6 Monaten bis 16 Jahren dringend um Hilfe. Der Vater ist derzeit arbeitslos. Die Kinder haben keine Winterkleidung, sie müssen sich mit alten Mänteln zudecken. Bettwäsche ist überhaupt keine mehr da. Wir senden ein großes Paket Bekleidung und bitten um finanzielle Hilfe.

Alle Hilfe und Zuschriften nicht an die Redaktion des Blattes, sondern direkt an SOS-Gemeinschaft für Soforthilfe, Wien I, Herrengasse 14/1. Tel. U 20 4 16. Postscheckkonto: 94.206. Erlagscheine werden auf Wunsch zugeschickt. Wir bitten auch um Spesen-beiträge.

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