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SOS ruft...

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SOS-Rufe ! 1378: Mutter von zwei Mädeln, 13 und elf Jahre, lebt von 250 S monatlich, die sie als Pacht für ein kleines Strickgeschäft bekommt. Ihr Mann lebt seit sieben Jahren von der Familie getrennt. Da er dauernd seinen Wohnsitz wechselt, kann eine Scheidung nicht durchgeführt werden. Dadurch entzieht er sich seiner Alimentationspflicht. Die Frau macht Gelegenheitsbedienungen, war aber in den letzten Monaten infolge einer Nervenentzündung arbeitsunfähig. SOS bittet dringend um finanzielle Hifle, um Mädchen- und Damenkleidung, Größe 2, sowie um Lebensmitteln.

1379: Junge Frau leidet seit dem zehnten Lebensjahr an Polyarthritis und Spondilathrosis. Sie war nie erwerbsfähig. Ihre Eltern sind gestorben, sie bekommt eine Fürsorgeunterstützung von 250 S. Sie genießt den denkbar besten Ruf und wird von den Nachbarn ufs liebenswürdigste betreut. Vor kurzem konnte sie sich einer erfolgreichen Kur unterziehen, das benötigte Medikament haben Nachbarn bezahlt. Nun soll die Kur unbedingt fortgesetzt werden, das benötigte Mittel kostet 250 S. SOS bittet darum, sowie um einen Liegestuhl mit Fußteil.

1380: Ehepaar mit jetzt zehnjährigem Buben wurde in den letzten Kriegstagen total ausgebombt. Die Familie wohnt seither in einem Obdachlosenasyl der Gemeinde. Der Mann ist durch

schweres Magenleiden nur kurzfristig arbeitsfähig und bezieht jetzt Arbeitslosenunterstützung, 106 S. Um eine Rente wurde eingereicht. Die Frau ist durch ein Drüsenleiden arbeitsunfähig, dem Buben wurde ein Lungenflügel herausgenommen. Sie können jetzt eine Gemeindewohnung bekommen, wenn sie den Zins zurückzahlen, den sie im Asyl schuldig sind und die Uebersiedlungskosten begleichen. Das sind zusammen 600 S, einen Teil davon wird die Fürsorge übernehmen. SOS bittet um Hilfe für die sehr ordentliche und schwergeprüfte Familie. *

SOS-Bericht:

1368: „Flüchtlingsehepaar mit sechs Kindern.“ SOS half reichlich mit Bekleidung, Bettwäsche und finanziell.

1370: „Arbeitsunfähiger Industriemaler.“ SOS konnte finanziell ausreichend helfen.

1372: „Gehapparat für Leopold.“ Die benötigte Summe konnte aufgebracht werden.

Allen Spendern recht herzlichen Dank!

Alle Hilfe und Zuschriften nicht an die Redaktion, sondern direkt an die SOS-Gemeinschaft, Wien I, Herrengasse 14, Tel. U 20 4 16, Postsparkassenkonto: SOS 94.206. Größere Sachspenden werden in Wien abgeholt, Erlagscheine werden auf Wunsch zugeschickt. SOS bittet um einen Spesenbeitrag.

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