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SOS ruft

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SOS hat in allen Fällen nach Maßgabe des Notwendigen geholfen. Die Zahl der Hilfesuchenden nimmt stetig zu. Infolge Teuerung und Urlaub gehen die Spenden zurück. Wir haben nichts mehr am Konto. Dennoch konnten noch mehr Menschen Hilfe empfangen als in den Vergleichsmonaten des Vorjahres. SOS kann nicht einfach zusperren. Nur ein Prozent aller Leser haben bisher geholfen. Wir bitten um das Schärflein aller.

SOS-Rufe:

SOS 1623: Ehemaliger Forstbeamter ist durch Erblindung arbeitsunfähig. Mit Frau und elfjährigem Kind lebt er von 655 S Rente und Kinderbeihilfe. Davon werden ihm in Raten die Kosten für einen 76tägigen Spitalsaufenthalt abgezogen. Nach Bezahlung von Miete, Gas und Licht bleiben nicht ganz 400 S für alle zum Leben. Die früher wohlhabende Familie hat durch Krieg und Krankheit alles verloren. Sie suchen seit Jahren Nebenbeschäftigungen. Sie sind vollkommen fertig. Seit vier Monaten konnte kein Zins mehr gezahlt werden. SOS bittet um eine Schreibmaschine für Heimarbeit und um finanzielle Hilfe.

SOS 1624: Kaufmann, 66 Jahre alt, durch Krieg alles verloren, später Angestellter, dann seit Jahren arbeitslos, lebt mit unheilbar kranker und gelähmter Frau von 117 S Notstands- unteistützung. Davon werden wöchentlich 16 S für einen Spitalsaufenthalt der Frau abgezogen. Er hat 1950 51 öfter an SOS gespendet. Heute hat er nicht einmal mehr Bettwäsche für seine Frau, wenn sie aus dem Spital kommt. Sehr verschämte Armut, keine Schulden, bester Leumund. Finanzielle Hilfe dringend erforderlich. SOS sucht für den Mann Arbeit als Botengänger oder Vertreter.

Alle Hilfe und Zuschriften nicht an die Redaktion, sondern direkt an die SOS-Gemein- schaft, Wien I, Herrengasse 14. Telephon U 20 4 16. Erlagscheine sind in allen Postämtern frei erhältlich. Sie werden auch auf Wunsch zu- gcschickt.

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