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SOS ruft...

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SOS-Ber icht

1295: „Angestellter, 3 Kinder, Epiliptiker“: SOS konnte der Familie mit einer größeren Summe helfen.

1298: „Drei TBC-Kranke“: SOS konnte ihnen die neue Existenz ermöglichen.

1929: „Heimatvertriebene Bäuerin“: SOS konnte finanziell ausreichend helfen.

1300: „Schwerkranker Friseur“: die Notlage konnte etwas überbrückt werden.

Allen Spendern herzlichen Dank!

SOS-Rufe

1308: Frau eines Bauunternehmers aus der Bukowina, 72 Jahre alt, kam im Zuge der Kriegsereignisse nach Wien und verlor durch Bomben ihren letzten Besitz. Seither lebt sie mit ihrem 45jährigen Sohn und dem 21jährigen Enkel in einem Kabinett. Ihr Sohn infizierte sie und den Enkel mit Tbc, er selbst ist seit zwei Monaten aus der Heilstätte entlassen und wartet auf die Ausarbeitung seiner Tb-Rente. Der Enkel ist im Spital mit offener Kaverne. Die alte Frau hat eine Fürsorgeunterstützung von 270 S, davon muß sie derzeit noch ihren Sohn miterhalten und soll dem Enkel Essen als Zubes-serung bringen. Wir bitten dringend um finanzielle Hilffee und um hochwertige Lebensmittel.

1310: Gewerbetretbender verlor sein letztes Geld aus dem Verkauf seines Geschäftes durch einen Betrüger. Er hat weder Rente noch Pension, leidet an eitriger Bronchitis und Lungenemphysem. Bei seiner Krankenkasse ist er ausgesteuert. Seine Frau ist seit 12 Jahren zuckerkrank, beide Beine wurden ihr amputiert. Beide

benötigen teure Medikamente und ärztliche Betreuung. Sie haben alles Entbehrliche verkauft und versetzt. Das einzige Kind, eine Tochter, wurde aus Verschulden ihres Mannes geschieden, hat für ein Kind zu sorgen und bekommt nur 419 S Alimente. SOS bittet sehr dringend um finanzielle Hilfe.

1313: Schwerkriegsversehrter Sprengmeister, 33 Jahre alt, hat für ein lOjähriges Töchterchen, seine Frau und seine Schwiegermutter zu sorgen. Seit einem Jahr ist er wegen häufig auftretenden epileptischen Anfällen arbeitsunfähig geworden. Sein Ansuchen um Invalidenrente läuft seit Dezember 1951. Infolge wirtsdiaftlicher Notlage hat er zweimal einen Selbstmordversuch unternommen. Die Schwiegermutter ist ebenfalls arbeitsunfähig. In der Hoffnung, eine Rente für sie zu bekommen, bezahlte er die noch fehlenden Beiträge in der Höhe von 788 S für sie ein. Die Rente wurde aber verweigert, da sie bei den Kindern lebt und erst 50 Jahre alt ist. Jetzt lebt die Familie kümmerlich von der Arbeitslosenunterstützung des Mannes, es sind Schulden aufgelaufen. Der Gang zu SOS kam dem Manne sehr hart und schwer an. Wir bitten dringend um Hilfe.

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Die SOS-Rufe sind eine kleine Auswahl aus rund 200 Fällen, die jede Woche neu anfallen. Fast 80 Prozent werden positiv erledigt. Audi dafür dankt Ihnen die SOS-Gemeinschaft, Wien I, Herrengasse 14, Tel. U 20-4-16, Postscheckkonto: SOS 94.206. Erlagscheine werden auf Wunsch zugeschickt. Wir bitten um Spesenbeiträge.

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